Zum Inhalt springen

BLKÖ:Sorgo, Peter Ignaz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Sorgo, Michael Anton
Nächster>>>
Sorgo, die Familie
Band: 36 (1878), ab Seite: 26. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Peter Ignaz Sorgo in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sorgo, Peter Ignaz|36|26|}}

Sorgo, Peter Ignaz (Poet, geb. in Ragusa 1749, gest. ebd. 1826). Ein Sohn des Seite 24 erwähnten Johann Franz S., der ganz in die Fußtapfen seines ausgezeichneten Vaters trat, gleichfalls im öffentlichen Dienste seines Vaterlandes thätig war und zuletzt die Stelle eines Senators von Ragusa begleitete. Er war ein großer Kenner der vaterländischen Geschichte aber auch in der theologischen Literatur sehr bewandert. Er wird als der Erste der neueren dalmatinischen Poeten bezeichnet und gab von seiner dichterischen Gabe eine ausgezeichnete Probe in der Ergänzung der „Osmanide“ von Gundulić. Gundulić oder wie ihn die Italiener nennen: Francesco Gondola (geb. zu Ragusa 1588, gest. 1638), schrieb ein größeres illyrisches Gedicht, betitelt „Osman“; welches das Mißgeschick des Sultans Osman und den Waffenruhm des polnischen Königs Sigismund III. und seines Sohnes Wladislaw (1621) in zwanzig Gesängen besingt. Auf eine unerklärte Weise sind der vierzehnte und fünfzehnte Gesang verloren gegangen und wurden nach dem Tode Gondola’s nicht aufgefunden, oder sollte Gondola sie noch gar nicht geschrieben haben? Genug, die Lücke war da und Peter Ignaz machte sich an die im Ganzen wenig dankbare Arbeit, diesen vierzehnten und fünfzehnten Gesang nachzudichten und brachte sie auch im Geiste des Originals zu Stande. In Handschrift hinterließ er überdieß eine Sammlung trefflicher geistlicher Lieder in illyrischer Sprache. Eine noch ungedruckte Darstellung seines Lebens, unter dem Titel: „Memoria della vita del Sign. Pietro [27] Ignazio di Sorgo Patrizio Raguseo“ befindet sich in der jetzt bei den Franziskanern in Ragusa aufbewahrten „Bibliotheca de Fra Innocenzo Ciulich“.

Appendini (F. M.), Notizie istorico critiche sulla antichità, storia e letteratura de’ Ragusei (Ragusa 1800–1803, 8°.) tomo II, p. 249 et 266.