BLKÖ:Spóner, Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 217. (Quelle)
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Spóner, Anton (Senator der Stadt Käsmark, geb. daselbst um 1690, gest. ebenda 1750). Ein Sohn des Tobias Spóner. Anton erhielt eine gute Erziehung, und erfreute sich des Wohlwollens des damaligen Stadtnotärs Joseph Kray, der ihn als Hauslehrer für seine Kinder aufnahm, und da er seine Tüchtigkeit und Charaktergediegenheit kennen gelernt, ihn später zum Vice-Notär in Käsmark empfahl. In [218] der Folge wurde Spóner ordentlicher Notär, und nachdem er dieses Amt mehrere Jahre bekleidet, im Jahre 1732 Senator der Stadt. Als Magistrats-Beamter machte sich S. um das Wohl Käsmark’s vielfach verdient. Er erwarb sich dabei das Vertrauen seiner Mitbürger in solchem Grade, daß ihn dieselben, da er überdieß ein guter Redner war, immer wieder zu ihrem Vertreter, sowohl auf den Reichstagen als in den Comitats-Congregationen und anderen öffentlichen Versammlungen, in welchen des Landes Wohl berathen wurde, erwählten. Dabei bewies er in entscheidenden Fällen seine Unerschrockenheit, die sich nicht durch Rang und Würde des Gegners, wenn es die Vertheidigung eines Rechtes galt, einschüchtern ließ. Als die Käsmarker Gemeinde ohne Vorwissen der Hofkammer das Dorf Lautschburg verkauft hatte, wozu sie übrigens berechtigt war, und nun die Stadträthe vor den Grafen Grassalkovics, damaligen Hofkammer-Präsidenten, vorgeladen wurden, um sich zu verantworten, vertheidigte Spóner seine Amtsgenossen in so beredter Weise, daß jeder Gedanke an eine Bestrafung derselben, über welche kaum mehr ein Zweifel obwaltete, aufgegeben wurde. In die Zeit seiner Amtsverwaltung fielen politische Wirren, Nachwirkungen der Tököly’schen Unruhen, und auch seine Vaterstadt hatte unter den Parteiungen jener Zeit zu leiden. S. aber hielt immer treu zum Hause Oesterreich. Als nun im Jahre 1710 Käsmark wieder von den Kaiserlichen besetzt wurde, schmückte man in Anerkennung der von Spóner bewiesenen Treue alle Häuser, welche er in und außerhalb der Stadt besaß, mit dem kaiserlichen Adler. Spóner’s Familie blüht noch heut fort und zwei Ururenkel Spóner’s: Emerich (geb. 1816) und Alexander dienten als Officiere in der kaiserlichen Armee. Eine Stammtafel der Familie enthält Iván Nagy’s in den Quellen bezeichnetes Werk über Ungarns Adels-Familien.

Melzer (Jacob), Biographien berühmter Zipser (Kaschau und Leipzig 1833, Ellinger, 8°.), S. 378. – Nagy Iván, Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die ungarischen Familien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. X, S. 339.