BLKÖ:Spaur, Friedrich Franz Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Spaur, Georg
Band: 36 (1878), ab Seite: 95. (Quelle)
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11. Friedrich Franz Joseph (geb. 1. Februar 1756, Todesjahr unbekannt), von der dritten Hauptlinie [siehe Stammtafel 7]. Ein Sohn des Grafen und Wezlarer Kammerrichters Franz Joseph mit Therese Sophie geborenen Gräfin Stadion. Graf Friedrich widmete sich dem geistlichen Stande, wurde 1777 Canonicus zu Salzburg, welche Würde er auch in Brixen und Passau bekleidete, und zuletzt Domdechant zu Salzburg. Er hat sich als humanistischer und touristischer Schriftsteller durch nachfolgende Werke in weiteren Kreisen bekannt gemacht: „Die christliche Freiheit, erklärt in einer Dompredigt...“ (1794, 8°.); – „Ueber die Pflicht des Staates, die Arbeitsamkeit zu befördern, die Bettelei abzustellen und die Armen zu versorgen“ (Salzburg 1802, Mayr, 8°.); – „Reise durch Ober-Deutschland, in Briefen an einen vertrauten Freund“. Erster und einziger Band. (Marburg 1800, Krieger mit 2 KK., 8°.), erschien anonym; – „Nachrichten über das Erzstift Salzburg nach der Säcularisation“ (Passau 1805, 8°.); – „Maximen für Jünglinge, die in die große Welt treten“ (Salzburg 1809, Mayr, 8°.); – „Gedanken über die Bildung der Gutsbesitzer und Bauern zu ihrem Berufe, dem Landbau“ (Salzburg 1813, Obrerer, 8°.); – „Spaziergänge in den Umgebungen von Salzburg“, 2 Theile in einem Band (Salzburg 1813–1815, 8°.). Nach dem Druckjahr der letztgenannten Schrift hat er im Jahre 1815, also damals 59 Jahre alt, noch gelebt. In einem in der Salzburger k. k. Studien-Bibliothek befindlichen Exemplar der Schrift: „Biographie des Grafen Franz Spaur, kaiserlich geheimen Rathes und Reichs-Kammerrichters in Wetzlar. Von einem seiner nächsten Verwandten entworfen“ (Salzburg 1800, Mayr’sche Buchhandlung, 8°.) wird Graf Friedrich als Verfasser bezeichnet. Sonach wäre der Sohn Biograph des Vaters, was bei der Wärme des Tones sogar wahrscheinlich ist. Als Priester erscheint [96] Domherr Spaur in diesem Buche als einer der vorgeschrittensten Theologen, dessen Stellung in der Gegenwart keine leichte wäre. –