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BLKÖ:Starke, Johann Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Starke, Lorenz
Band: 37 (1878), ab Seite: 224. (Quelle)
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Noch sind mehrere dramatische Künstler des Namens Starke erwähnenswerth, u. zw.:

1. Johann Ludwig Starke (geb. 1723, gest. 28. April 1769), einer der bedeutendsten Künstler des 18. Jahrhunderts. Er begann seine Schauspielerlaufbahn 1741 bei der Schönemann’schen Truppe und als im folgenden Jahre Madame Schröder, die auch zu derselben gehörte, wegen einer ihr genommenen Rolle aus ihr ausschied und in Hamburg eine eigene Gesellschaft gründete, trat auch Starke zu derselben. kehrte aber schon 1743 wieder zu Schönemann zurück. Im Jahre 1748 verheirathete sich Starke mit Johanna Christiana Gerhardt (geb. 1732), die sich gleichfalls der Bühne widmete und nun in Gemeinschaft mit ihrem Gatten spielte. Im Jahre 1766 nahmen Herr und Frau Starke Engagement in Wien an, wo sie ein paar Jahre blieben, bis sie im Jahre 1768 bei Koch’s Gesellschaft in Hamburg eintraten. Während er im Frühling des folgenden Jahres mit Koch’s Truppe in Leipzig spielte, ereilte ihn daselbst im Alter von 46 Jahren der Tod. Uebrigens hatte er schon seit längerer Zeit die Absicht, dem Bühnenleben Valet zu sagen, weßhalb er sich bereits auf das Studium der Rechtswissenschaften verlegte. Aber der Tod kam der Erreichung dieser Absicht zuvor. Seine Gattin befand sich im Jahre 1775 noch bei der Koch’schen Truppe und als diese im genannten Jahre an Döbbelin überging, sollte sie sich von [225] der Bühne ganz zurückziehen. Sie that es aber nicht, sondern blieb bei der Bühne, an welcher sie über ein halbes Jahrhundert gewirkt, worauf sie, nachdem sie von der Oeffentlichkeit sich zurückzog, 1798 Schröder nach Rollingen folgte, wo sie auf seinem Landgute ein kleines Nebenhaus bewohnte und dort am 2. März 1809 im Alter von 78 Jahren starb. Herr Starke erscheint in der Geschichte des deutschen Theaters als bedeutender Künstler, in der Jugend in komischen Bedientenrollen, in späteren Jahren in zärtlichen Vätern. Starke war auch für das Repertoire thätig und hat mehrere französische Stücke für die deutsche Bühne bearbeitet. –