BLKÖ:Steić, Jovan

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stehlin
Band: 38 (1879), ab Seite: 5. (Quelle)
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Steić, Jovan (Arzt und Schriftsteller, geb. zu Arad in Ungarn im Jahre 1804). Von serbischen Eltern. Die Vorbereitungsstudien begann er in seiner Vaterstadt Arad und setzte sie in Szegedin und Pest fort. Dem ärztlichen Berufe sich zuwendend, begab er sich nach Wien, wo er die medicinischen Studien machte und im Jahre 1829 die Doctorwürde erlangte. Nun begab er sich nach Šabuc in Serbien und trat die Stelle eines Leibarztes bei Ephram Obrenović, dem Bruder des damaligen Fürsten von Serbien Milosch Obrenović, an. Im J. 1844 wurde er Generalsecretär des fürstlich serbischen Senates zu Belgrad. Seine ferneren Schicksale sind nicht bekannt. S. war als Schriftsteller sowohl in seinem Fache, als auch nach anderen Richtungen, thätig. Zuerst trat er mit einer serbischen Uebersetzung der Hufeland’schen Makrobiotik unter dem Titel: „Х. В. Хуфеланда Макробютика“ .... 2 Theile (Wien 1826, 8°.) auf; dann folgten seine „Забави за размъ и серце“ 5 Theile (1828–1839), welche vermischte Aufsätze zur Belehrung und Unterhaltung, Abhandlungen, Erzählungen, Märchen, Fabeln, kurze Auszüge aus ausländischen Werken, mehrere epische Volkslieder u. d. m. enthalten. Dieses Werk zeichnet sich insbesondere durch schönen Druck aus. Die erste Auflage der ersten drei Bände, ohne ъ und ы wurde aber wegen dieser Schreibweise confiscirt und auf Kosten des Fürsten umgedruckt; auch soll Steić noch eine Schrift über populäre Moral in serbischer Sprache, welche vom Verein „Matica“ in Pesth gedruckt wurde und eine Anthropologie für die Jugend, welche 1850 in Belgrad erschien, und wohl eine Uebersetzung sein mag, herausgegeben haben. Zahlreiche Aufsätze aber hat er in verschiedenen serbischen Zeitschriften veröffentlicht.

Paul Joseph Šáfařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Jos. Jireček (Prag 1865, Friedr. Tempsky, 8°.) III. Das serbische Schriftthum, S. 413, Nr. 621; S. 437, Nr. 760; S. 451, Nr. 861. – Ilirska čitanka za gornje gimnazije. Knjiga druga, d. i. Illyrisches Lesebuch für Obergymnasien. Zweiter Band (Wien 1860, Schulbücher-Verlag, gr. 8°.), S. 94.