BLKÖ:Szabóky, Adolph von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Szabó (Lieutenant)
Nächster>>>
Szacsvay, Emerich
Band: 41 (1880), ab Seite: 124. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Adolf Szabóky in Wikidata
GND-Eintrag: 104970097X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Szabóky, Adolph von|41|124|}}

Szabóky, Adolph von (Piarist, Schulmann und Fachschriftsteller, geb. in Ofen am 9. September 1821). In den Orden der frommen Schulen eingetreten, machte er seine Studien zu Ofen, Waitzen, Neutra und St. Georgen im Preßburger Comitat. Zum Doctor der Philosophie promovirt, lehrte er der Aufgabe seines Ordens, im Lehramte thätig zu sein, entsprechend, auf den Schulen in Kanizsa, Szegedin, Klausenburg und Pesth. In letzterer Stadt wurde er im Jahre 1856 zum Rector und Professor der ungarischen Classen der Realschule ernannt. Als Schriftsteller entwickelte er nach verschiedenen Richtungen eine ungemein fruchtbare Thätigkeit. So begann er schon frühzeitig als ständiger Correspondent des „Hirnök“, d. i. Der Bote, und im Alter von 18 Jahren redigirte er bereits den Groß-Kanizsaer Kalender (Nagy-Kanizsai naptár). Im genannten „Hirnök“ und in der Zeitschrift „Századunk“, d. i. Unser Jahrhundert, trat er auch unter dem Pseudonym Ludvay als Dichter auf. Seit 1845 aber ist er Mitarbeiter des ungarischen Kirchenblattes „Religio“. Als Schulmann gab er eine Reihe Lehrbücher heraus, und zwar: „Számolástan. Kézikönyvül gymnasiumi, felsőelemtanodai s magán használatra“, d. i. Mathematik, Handbuch für Gymnasien, Oberrealschulen und zum Selbstgebrauche“, vier Theile (wiederholte Auflagen); – „Mértan elemei. 1. füzet: Tértan, 2. füzet: Tömörmértan“, d. i. Elemente der Geometrie, 1. Heft: Planimetrie, 2. Heft: Stereometrie (wiederholte Auflagen, 1. Heft mit 124, 2. Heft mit 54 Figuren); – „Mértan. Felsőgymnasiumi használatra Dr. Nagel után forditva. 2 kötet“, d. i. Geometrie für das Obergymnasium, aus dem Deutschen des Dr. Nagel übersetzt. 2 Theile; – „Számolási feladványok. Elemi használatra“, d. i. Rechnungsaufgaben. Zum Elementargebrauche; – „Bevezetés a számolástanba“, d. i. Anleitung zum Rechnen; – „Számolási gyakorlatkönyv“, d. i. Uebungsbuch beim Rechnungsunterrichte, dieses und das vorige Uebersetzungen der im Auftrage des k. k. Unterrichtsministeriums von Dr. Franz Močnik verfaßten Lehrbücher; – „Tanrendszerterv a gymnasiumokat illetőleg“, d. i. Lehrplan der k. k. Gymnasien, ein gedrängter Auszug aus dem vom k. k. Unterrichtsministerium ausgegebenen Gymnasial-Lehrplane; – „Magyar ABC- s olvasó-könyv“, d. i. Ungarisches ABC- und Lesebuch, vom St. Stephan-Verein herausgegeben und in mehreren Auflagen verbreitet; – „Latin olvasó-könyv. Magyar és német olvasási szabályokkal“, d. i. Lateinisches Lesebuch. Mit ungarischen und deutschen Leseregeln, wiederholte Auflagen; – „Mértani nézlettan algymnasiumi s reáltanodai használatra“, d. i. Geometrische Anschauungslehre für Untergymnasien und Realschulen, gleichfalls eine Uebersetzung des in vielen Auflagen verbreiteten gleichbetitelten Lehrbuches des Dr. Močnik; – „Fejszámolási módszertan, elemi iskolák használatára“, d. i. Methodik des Kopfrechnens für Elementarschulen, auch nach Dr. Močnik, im Auftrage des Unterrichtsministeriums herausgegeben; – „Vezérfonal [125] mértani tárgyaknak távlati rajzolásában nézlet szerint“, d. i. Grundlage zur geometrischen und Perspectivzeichnung. Uebersetzung des trefflichen, auch für den Selbstunterricht eingerichteten deutschen Lehrbuches von F. A. Heißig; – „Egyházi énekek“, d. i. Kirchenlieder, herausgegeben vom Sanct Stephansverein; – „Számolási módszertan“, d. i. Methodik des Zifferrechnens, nach Dr. Močnik’s im Auftrage des Unterrichtsministeriums verfaßtem Handbuch; – „Földrajzi kéziatlasz tanodai s magán használatra“, d. i. Geographischer Hand-Atlas. Für Schul- und Privatgebrauch (mehrere Auflagen, die 4. Pesth 1860, die 7. vermehrte Auflage 1867 mit 22 Karten). – „Latin olvasó-könyv. Tanodai használatra“, d. i. Lateinisches Lesebuch (mehrere Auflagen, die 7. Pesth 1866, Heckenast); – „Elemi iskolai atlasz magyarország iskolai számára“, d. i. Elementar-Schulatlas, zum Gebrauche in ungarischen Schulen (wiederholte Auflage, Pesth 1867, Grill, 11 Blätter). Viele Jahre hindurch versah Szabóky die Geschäfte eines Secretärs der zur Uebung des ungarischen Volksbewußtseins ungemein rührigen St. Stephans-Gesellschaft. Er ist auch Vice-Präses des Pesther katholischen Gesellenvereines, für welchen er sowohl deutsche als magyarische Gesellschaftslieder schrieb. Weinhofer’s „Rathschläge für wandernde Gesellen“, dann ein Theaterstück, betitelt: „Legényegylet“, d. i. Der Gesellenverein, übersetzte und ein Wanderbuch bearbeitete. Ein Schulmann[WS 1] von echtem Schrot und Korn, ließ er sich in seiner Sorge, der Jugend tüchtige Handbücher zu liefern, keinesweges aus falschverstandenem Patriotismus abhalten, Anleihen zu machen bei der deutschen Nation, insbesondere bei den „Wiener Schwaben“, wie die Ungarn die Deutsch-Oesterreicher zu nennen belieben. Das Beste, was der hochverdiente Schulrath Dr. Močnik, was Heißig geschrieben, bearbeitete er für seine Nation und bot dadurch derselben treffliche Lehrbücher. Seine Verdienste um das ungarische Schulwesen blieben auch nicht ungewürdigt; durch das Vertrauen seiner Mitbürger wurde er in den Ausschuß der Landeshauptstadt Budapesth gewählt; Seine Majestät der Kaiser aber zeichnete den unermüdlichen Schulmann zu wiederholten Malen aus: im Juni 1870 durch Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Joseph-Ordens, am 7. September 1873 anläßlich der Wiener Weltausstellung, bei welcher Szabóky als Mitglied des Pesther Industrie-Vereines sich namhaft verdient machte, mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich, 8°.). Erster Theil, S. 524. Zweiter den ersten ergänzender Theil, S. 417.
Porträt. Im Wiener Witzblatte „Der Floh“ vom 27. Juni 1875, Nr. 26: Lithographie von Dombi im Medaillon und auf einem Gruppenbilde, welches die verdientesten Industriellen und Förderer der Industrie Ungarns darstellt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Schulman.