BLKÖ:Szabad, Emerich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Syz, Jacob
Band: 41 (1880), ab Seite: 102. (Quelle)
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Szabad, Emerich (Schriftsteller, geb. in Ungarn, Geburtsjahr unbekannt), Zeitgenoß, hieß vor Magyarisirung seines Namens Freyreich, n. A. nur Frey, und Szabad wäre dann eben blos die Uebersetzung seines Namens. Er lebte vor dem Ausbruch der 48er-Revolution als englischer Sprachlehrer in Pesth; als die Empörung anfangs sachte, dann immer stärker stieg, und es mit den Sprachstunden nicht mehr recht gehen wollte, wurde er Journalist, lenkte als solcher die Aufmerksamkeit jener Kreise auf sich, welche die Fäden [103] der Bewegung in Händen hielten, und gelangte als Beamter in eines der Ministerien. Er befand sich 1849 in Komorn, als diese Festung capitulirte, und entzog sich jeder Verantwortung durch die Flucht nach England. Im Jahre 1850 lebte er als Schriftsteller in Edinburg, wo er außer einer ungarischen Grammatik in englischer Sprache und einer englischen Ungarn betreffenden Flugschrift, betitelt: „Hungary Past and Present“, eine Uebersetzung der „Forrodalmi csataképek“ (d. i. Kriegsbilder der Revolution) von Maurus Jokai, unter dem Titel: Hungarian Sketches in Peace and War. From the hungarian. With prefatory by Emeric Szabad (Frey) Author of Hungary Past and Present“ (Edinburg 1855, Th. Constable and Comp., gr. 8°.) herausgab. Im Jahre 1860 verließ er England, ging nach Italien, trat in Garibaldi’s Freischaaren und wurde Hauptmann in einer derselben. Nach Beendigung des italienischen Kampfes suchte er in Amerika einen neuen Schauplatz seiner Thätigkeit, trat bei Ausbruch des Krieges mit den Südstaaten in die Unionsarmee, wurde Hauptmann in derselben und als solcher 1863 bei Richmond, wo die Regierung der Südstaaten von 1861–1865 ihren Sitz hatte, kriegsgefangen. Nach beendetem Kriege freigegeben, ward er Colonist und lebte als solcher noch 1876 in Amerika.

Kertbeny (K. M.), Bibliographie ungarischer nationaler und internationaler Literatur 1441–1876. In zwölf Fachheften, redigirt – – (Budapesth 1876, P. Tettey und Comp., gr. 12°.) I. Heft, S. 37, Nr. 328 und S. 63, Nr. 125.