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BLKÖ:Szemler, Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szemzö, Johann von
Band: 42 (1880), ab Seite: 72. (Quelle)
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Szemler, Michael (Maler, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), [73] Zeitgenoß. Szemler ist aus Ungarn gebürtig und steht noch im besten Mannesalter. Ueber seinen Lebens- und Bildungsgang sind nur spärliche Daten vorhanden. Er widmete sich an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien zuerst unter Waldmüller, dann unter Karl Rahl zunächst der historischen Malerei. 1858 begegnen wir ihm zum ersten Male in der Februar-Ausstellung des österreichischen Kunstvereins, auf welcher er mit einem „Ungarischen Markt“ (80 fl.) und einem „Bauernhaus in Ungarn“ (gleichfalls 80 fl.) vertreten war. Eine Ausstellung im nämlichen Jahre zu Brünn brachte von ihm: „Räuber in Ungarn“, über welche der damalige Kunstkritiker in der „Brünner Zeitung“ die boshafte Bemerkung macht: „daß die fraglichen Räuberfiguren wirklich als solche bezeichnet werden müssen, um dafür gehalten zu werden“. Im folgenden Jahre (1859) war im österreichischen Kunstverein sein „Somogyer Waldhüter“ (70 fl.), ein Bild derbster Wahrheit, aber treffendster Charakteristik, zu sehen. Nach einer mehrjährigen Pause, während deren der Künstler an der Ausbildung seines Talentes gearbeitet, finden wir ihn auf der ersten Ausstellung 1864 der ungarischen Gesellschaft für bildende Künste in Pesth mit einer „Wirthshausscene“ vertreten, welche in dem Kritiker, der sie sah, mysteriöse Schauer hervorrief. Derselbe erklärt das Bild für eine „gemalte Denunciation“ und somit für eine der seltensten Curiositäten der Malerei. Auf der zweiten Ausstellung desselben Jahres machte sich aber Szemler’s „Huszarenstreich“ thatsächlich als Beleg für den Fortschritt des Künstlers geltend, denn es war ein mit Lust und Liebe gearbeitetes Bild, das mit sprechender Wahrheit den Sohn der Puszta in Kalpak und Dolman und eine Scene voll Leben und packender Beweglichkeit zeigte. Unser Maler scheint bereits seit Jahren eine Zeichnungslehrerstelle an irgend einer öffentlichen Schule in Pesth einzunehmen, wenigstens lassen darauf die nachstehenden Werke schließen: „Első magyar rendszeres rajziskola. Tanodai és magánhasználatra“, d. i. Die erste ungarische systematische Zeichnenschule für Lehranstalten und zum Selbstunterricht (Pesth 1861, F. Pfeifer), wovon mehrere Hefte in 8°. erschienen sind; und „Elementar -Zeichen-Vorlagen für Mittelschulen“, vier Hefte (2. Aufl. Pesth 1873, Lauffer, 12 Bl. Qu.-4°.). In früheren Jahren sah man in seinem Atelier mehrere historische Compositionen aus Ungarns Geschichte. Eines seiner köstlichsten Bilder, von Rusz in Holz geschnitten, ist sein „Jesus-Maria-Huszár“, voll prickelnden Humors.

Ungarische Nachrichten (Pesther Blatt) 1864, Nr. 237: „Die Ausstellung der ungarischen Gesellschaft für bildende Künste“. – Brünner Zeitung, 1858, Nr. 224, im Feuilleton: „Die Gemälde-Ausstellung in Brünn“. – Pesther Lloyd. 1864, Nr. 157, im Feuilleton: „Die Ausstellung des Vereins für bildende Kunst“. – Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragender Persönlichkeiten... Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 12°.) Bd. II, S. 132.