BLKÖ:Szentiványi, die Familien

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 84. (Quelle)
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Die Szentiványi in Ungarn und Siebenbürgen. Iván Nagy zählt in seinem ungarischen Adelswerke: „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, Bd. X, S. 623–646, vier Adelsfamilien des Namens Szentiványi auf: 1. die Szentiványi von Szent-Iványi in der Liptauer Gespanschaft; 2. die bereits im 16. Jahrhunderte ausgestorbenen Szentiványi de Szent-Iván; 3. die siebenbürgische Familie Szent-Iványi-Sepsi und 4. die in der Szolnoker Gespanschaft begüterten Iklód-Szentiványi. Die erste Familie Szentiványi de Szent-Iványi ist die am meisten ausgebreitete, und zu ihr gehören jedenfalls der Maria Theresien-Ritter, dann der ehemalige Präsident des ungarischen Abgeordnetenhauses Karl Szentiványi und wohl auch der größere Theil der übrigen dieses Namens, deren hier Erwähnung geschieht. Auf sechs Stammtafeln verzeichnet Nagy die verschiedenen Linien dieses Geschlechts, das namentlich in der Kriegsgeschichte der kaiserlichen Armee ehrenvoll vertreten ist; denn nicht nur haben mehrere Träger dieses Namens mit Auszeichnung gekämpft, sondern auch [85] manche ihr Leben im Kampfe für das Vaterland hingegeben. Das Wappen der Liptauer Szentiványi stellt einen grünen Dreihügel im blauen Felde dar. Auf dem mittleren etwas über die beiden anderen erhöhten Hügel ruht eine Krone, die auf der rechten Spitze einen bekleideten Arm mit geschlossener Faust, auf der linken aber ein Jagdhorn mit der Schnur trägt. Beiden Spitzen ist ein goldener Stern eingestellt. Auf dem Schilde ruht ein rechtsgekehrter goldgekrönter Turnierhelm, dessen Krone die im Wappenfelde befindlichen Embleme zeigt. Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold, links roth mit Silber belegt. Das Wappen der siebenbürgischen Familie Szent-Iványi-Sepsi, zeigt aber auf grünem Rasen im blauen Felde einen rechtsgekehrten im Laufe begriffenen Wolf mit einem Lamm im Rachen. Auf dem Schilde ruht ein rechtsgewendeter goldgekrönter Turnierhelm, auf dessen Krone mit dem Elbogen ein geharnischter Arm aufliegt, dessen Hand einen Säbel am Griffe hält. Die Helmdecken sind rechts blau mit Gold, links roth mit Silber unterlegt. Zur Zeit befinden sich mehrere Szentiványi in Diensten der ungarischen Krone; einen Árpád Szentiványi sandte 1873 der Kövier Bezirk des Gömörer Comitates als Deputaten in das ungarische Abgeordnetenhaus; – ein Coloman Sz. ist Unter-Königsrichter zu Vásárhely im Maroserstuhle Siebenbürgens; – ein Joseph Sz. fungirt als Tractual-Curator der Unitarier in der Diöcese Sepsi-Miklósvár; – ein Julius Sz. verwaltet das Ober-Königsrichteramt des Maroser Stuhles in Siebenbürgen; – ein zweiter Julius Sz. wirkt als Obergespan des Háromszéker Stuhles und der Städte Bereczk, Illyesfalva, Kezdi-Vásárhely und Szepsi-Szent-György; – ein Lazar Sz. ist k. k. Rittmeister, Garde in der ungarischen Leibgarde und Besitzer der Kriegsmedaille; – ein Nicolaus Sz. steht als Reservelieutenant im Infanterie-Regimente Erzherzog Ferdinand Nr. 51, und ein Martin Sz. ist Obergespan des Liptauer Comitates zu Liptó-Szent-Miklós, Mitglied der Magnatentafel des ungarischen Reichstages, Districtual-Inspector der evangelischen Superintendenz augsburgischer Confession diesseits der Leitha in Ungarn zu Preßburg und seit 23. September 1874 Ritter des königlich ungarischen St. Stephans-Ordens. Nicht weniger denn drei Szentiványi nahmen an den Berathungen des denkwürdigen 1861er Reichstages theil, und zwar: Martin als Obergespan des Liptauer Comitates; Adolph, gewählt im Bezirke St. Miklós des Liptauer Comitates und Karl, der nachmalige Präsident des Abgeordnetenhauses, gewählt im Bezirk Jólsva des Gömörer Comitates; seine Lebensskizze wurde S. 82 mitgetheilt.