BLKÖ:Szilágyi, Benjamin Stephan

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 177. (Quelle)
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2. Benjamin Stephan (geb. im Eisenburger Comitate Ungarns am 16. November 1616, gest. 1652). Der Sohn des protestantischen Geistlichen Stephan Szilágyi, besuchte er die Schulen zu Weißenburg in Siebenbürgen, wo zu jener Zeit der berühmte reformirte Theolog Joh. Heinrich Altstedt lehrte. Mit besonderem Eifer lag er der Geschichte ob. 1641 ging er ins Ausland, und zwar auf die Hochschulen Franeker und Utrecht. Nach seiner Rückkehr 1643 wirkte er drei Jahre als Schuldirector zu Várad, dann ein Jahr als Professor in Patak, wohin Georg Rákóczy I. ihn berief. 1646 wurde er Director der Schule daselbst, legte aber 1647 seine Stelle nieder und ging als Seelsorger nach Tolcsa, 1650 in gleicher Eigenschaft nach Ujhely. Szilágyi, der sich meist seiner beiden Taufnamen Benjamin Stephan zu bedienen pflegte, war ein ausgezeichneter Schulmann, ein Anhänger des berühmten Amos Comenius, nach dessen Methode er die ungarisch-reformirten Schulen zu heben versuchte. Im Druck sind von ihm erschienen: eine ungarische Uebersetzung des berühmten Werkes von Comenius „Janua linguae latinae aurea“; – „Fatalis periodus regni hungarici“, eine lateinische Leichenrede am 21. October 1646 auf Peter Bethlen gehalten und mit den Reden Anderer in der Schrift „Temetési Pompa...“ (Várady 1646, Abraham Kertész, 4°.) abgedruckt; – in Handschritt aber hinterließ er die „Acta Synodi nationalis hungaricae“, worin die Begebenheiten der Tokai-Szathmár-Némether Synode von 1646, welcher er selbst beiwohnte, verzeichnet sind; – und eine „Historia ecclesiastica Hungarorum“, beide Schriften nicht unwichtige Quellen zur Geschichte der evangelischen Kirche in Ungarn im 17. Jahrhunderte. [Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Posonii 1777, A. Loewe, 8°.) Tomus III, p. 367. – Zuittinger (David), Specimen Hungariae litteratae virorum eruditione clarorum etc. etc. (Francofurti et Lipsiae 1711, J. G. Kohl, 4°.).