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BLKÖ:Szontagh, Nicolaus von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szopowicz, Franz
Band: 42 (1880), ab Seite: 250. (Quelle)
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Szontagh, Nicolaus von (Naturforscher und Arzt, geb. zu Alsó-Kubin im Árvaer Comitate Ungarns am 11. August 1843). Der Linie der Szontagh angehörend, welche der Iglóer Senator Ludwig stiftete, der um seine Verdienste in Förderung des Bergbaues und Handels im Jahre 1659 vom Kaiser Leopold I. geadelt wurde. Er ist ein Sohn des königlichen Rathes Daniel I. [S. 248, Nr. 2] aus der Ehe, welche dieser mit seiner Base Penthesilea. einer Schwester des homöopathischen Arztes Abraham, schloß, dessen S. 248, Nr. 1 näher gedacht ist. Die unteren Schulen besuchte er zunächst in Neusohl, dann in Teschen, das Gymnasium beendete er in Oedenburg. Um sich dem medicinischen Studium zu widmen, begab er sich nach Wien, wo er auch zum Doctor promovirte. In seine Heimat zurückgekehrt, ließ er sich als praktischer Arzt bleibend in Pesth nieder. [251] Frühzeitig verlegte er sich mit besonderer Vorliebe auf das Studium der Botanik, auf welchem Gebiete er auch schriftstellerisch thätig ist. Seine im Buchhandel erschienenen Schriften sind: „Enumeratio plantarum phanerogamicarum et cryptogamicarum vascularium comitatus Arvensis in Hungaria“ (Vindobonae 1863, C. Ueberreuter, 8°.). Zu dieser Arbeit benützte er die im Jahre 1822 erschienene „Flora arvensis“ des Pfarrers und Botanikers Paul Vitkay; – „Enumeratio plantarum phanerogamicarum sponte crescentium copiosiusque cultarum territorii Soproniensis“ (Vindobonae 1864, C. Ueberreuter, 8°.), dieses und das vorige Werk auch abgedruckt in den Jahrgängen 1863 und 1864 der Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereins in Wien; – „Az erjedés és az uj gomba-elmelet“, d. i. Die Gährung und die neue Theorie der Schwämmebildung (Pesth 1870, 8°.), es ist dies der Abdruck eines von Dr. Szontagh in der Pesther naturwissenschaftlichen Gesellschaft am 19. Jänner 1870 gehaltenen Vortrages; – „Kárpáti képek“, d. i. Karpathenbilder (Pesth 1870, 8°.); – „Monographische Skizze des Cur- und Badeortes Korytnica für Aerzte, Naturforscher und Curgäste. Mit einer Landschaft, einer topographischen und Eisenbahnkarte“ (Budapesth 1873, 8°.), erschien ebenda im nämlichen Jahre auch in ungarischer Ausgabe: „Korytnica gyógy- és fürdőhely egyedirati vázlata“ u. s. w. Von seinen in Fachschriften abgedruckten Aufsätzen nennen wir: in der österreichischen botanischen Zeitschrift: „Eine Excursion auf den Rohács“ [Bd. XII, S. 288]; – „Botanische Reise durch das Waagthal in die Centralkarpathen [Bd. XIV, S. 269]; – „Beiträge zur Flora des Gömörer Comitates“ [Band XVI, S. 145]; im ungarischen pharmaceutischen Journal (Gyógyszerészi hetilap): „Aufzählung der bisher bekannten ungarischen Moose“ (Az edig ismeretes magyarhoni mohok) [1863 und 1864] und im ungarischen Sonntagsblatt (Vasárnapi ujság): „Die Gedenksäulen auf dem Krivan und Babiagura“ (A krivani es babiagurai emlékoszlop) [1864]. Darin berichtet er über zwei Denksteine, von denen der eine weiland Friedrich August König von Sachsen, der andere weiland Erzherzog Joseph Palatin zu Ehren als Erinnerung an die Besteigung jener Berge durch diese zwei Pfleger botanischer Wissenschaft errichtet wurde. Die Böswilligkeit der dortigen Bewohner arbeitet an der Zerstörung dieser Denksteine, und zwar aus dem Grunde, weil die Inschriften derselben nur in lateinischer, ungarischer und deutscher Sprache, nicht aber auch in der slavischen abgefaßt sind.

Kanitz (August), Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik. Aus dem dreiunddreißigsten Bande der „Linnaea“ besonders abgedruckt (Halle 1865, Gebauer und Schwetschke, 8°. ) S. 252, Nr. 300.