BLKÖ:Török von Enying, Emmerich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 45 (1882), ab Seite: 265. (Quelle)
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4. Emmerich (gest. im Jahre 1521), der jüngere Sohn des Graner Obergespans Ambros Török von Enning (Enying), eines Sprossen des bereits zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts mit Stephan, Capitän von Pápa (gest. 1618), erloschenen Geschlechtes. Emmerich war Ban von Belgrad. Nachdem Johann Zápolya, Wojwode von Siebenbürgen, die Kurutzen – jene nach ihrem Abzeichen, dem Kreuz (Kurucz) genannten Bauern, die, ursprünglich zum Kreuzzuge gesammelt, später auf eigene Faust das Land sengend und plündernd durchzogen – niedergeworfen und über ihre Anführer, vornehmlich über Dósa und dessen unmittelbare Umgebung, furchtbar Gericht gehalten hatte, beschloß er 1515 einen Zug gegen die Türken. Mit 10.000 Mann überschritt er die Grenze und nahm aus Belgrad Kanonen und Mundvorrath mit, wie sehr ihm auch der Commandant Belgrads vorstellte, [266] daß es gefährlich sei, eine Grenzfestung von Vertheidungsmitteln zu entblößen. Der türkische Befehlshaber Balibegh wußte aber im Heere Zápolya’s die Nachricht zu verbreiten, daß er mit ungeheuerer Macht zum Entsatze der von demselben umlagerten Festung Cavalla heranziehe. Durch diese List ließ Zápolya sich einschüchtern, und als in der Nacht der Ueberfall durch die Türken wirklich stattfand, wurde er mit seinem Heere so jäh in die Flucht gesprengt, daß Kanonen, Lager und sämmtliches Gepäck in die Hände des Feindes fielen. Die Kanonen und die Munition, welche Belgrad gegen die Vorstellungen Emmerich Török’s hatte hergeben müssen, gelangten nicht wieder dahin zurück, und erleichterte dies wesentlich die spätere Eroberung der Festung durch die Türken. –