BLKÖ:Tarnowski, Stanislaus

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tarnowski, Julius
Band: 43 (1881), ab Seite: 94. (Quelle)
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11. Stanislaus, Zeitgenoß. Ueber seinen Lebens- und Bildungsgang fehlen alle Angaben. Eine polnische Quelle beginnt eine Apologie auf ihn mit folgenden Worten: „Stanislaus Tarnowski, Graf, Professor, Doctor, Abgeordneter, Mitglied der Akademie, Stadtrath, Publicist, Kritiker u. s. w.“, von denen einzelne Posten hier eine nähere Erläuterung finden mögen: Stanislaus gehört dem Grafengeschlechte der Tarnowski von Leliwa an; er ist Professor der polnischen Literaturgeschichte an der Jagielloni’schen Universität, wirkliches Mitglied der philologischen Abtheilung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Krakau, Mitglied des akademischen Senats der Jagielloni’schen Universität und der wissenschaftlichen Gymnasial-Prüfungscommission; seit 6. Februar 1867 Deputirter des Großgrundbesitzes für den galizischen Landtag, im Wahlbezirke Rozwadow (Gerichtsbezirk Rozwadow, Tarnobrzeg und Nisko) gewählt, und vom Landtage am 2. März 1867 als Abgeordneter in den Reichsrath entsendet. Graf Stanislaus ist auch literarisch thätig; zugleich mit Joseph Szujski [Bd. XLII, S. 278] arbeitete er für die Zeitschrift „Przegląd polski“. In den Sitzungsberichten der philosophischen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Krakau [Bd. I, S. 133] erschien sein literarisch-bibliographischer Essay über Christoph Warszewicki, einen nur wenig bekannten polnischen Schriftsteller aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, einen der seltenen Vertreter absolutistischer Theorien in Polen, eifrigen Parteigänger des Hauses Oesterreich und Apologisten Philipps II.; auch erschien von Stanislaus der Abdruck eines Vortrages, betitelt: „Romans polski w początku XIX wieku“, d. i. Der polnische Roman zu Anbeginn des 19. Jahrhunderts (Krakau 1870, Friedlein). Die polnischen Quellen wissen nicht genug den humanen Sinn des Grafen, seine Bescheidenheit, seinen Forschungstrieb und die Gründlichkeit seiner Arbeiten hervorzuheben. [Harap (Krakauer Witzblatt) II. Jahrg. (1877), Nr. 5, vom 7. März: „Stanisław Tarnowski“. – Porträt. Lithographie ohne Angabe des Zeichners und Lithographen im vorgenannten Blatte.] –