BLKÖ:Teindl, Franz Anton

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 43 (1881), ab Seite: 217. (Quelle)
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Teindl, Franz Anton (Landwirth, geb. zu Triebentz, Herrschaft Aussee in Mähren, 13. August 1768, gest. 7. April 1859). Als der Grundbesitzer Franz Teindl in Triebentz durch Betrieb einer Weberei zu einigem Wohlstande [218] gelangte, ließ er seinen Sohn, welcher bis dahin den Unterricht in der Ortsschule genossen hatte, das Gymnasium, die philosophischen und die juridischen Jahrgänge in Olmütz durchmachen. Darauf trat Franz Anton bei dem k. k. Kreisamte Brünn in den Staatsdienst. Als sich ihm aber nach nahezu vierjähriger Praxis wenig Aussichten auf baldige besoldete Anstellung darboten, wendete er sich in Wien der Advocatur zu, gleichzeitig auf das juridische Doctorat sich vorbereitend. Zum Doctor der Rechte promovirt, kehrte er im September 1795 nach Brünn zurück, wo er schon am 13. November d. J, die Befugniß zur Ausübung der Advocatur für ganz Mähren und Schlesien erhielt. Als mährischer Landesadvocat gewann er durch sein rechtschaffenes Gebaren bald das allgemeine Vertrauen, und Leopold Graf Podstatzky-Liechtenstein bestellte ihn nicht nur zu seinem Rechtsanwalte, sondern übertrug ihm auch laut Geschäftscontractes vom 14. Jänner 1803 mit dem Titel eines unumschränkt bevollmächtigten Wirthschaftsrathes die Administration seiner weitläufigen, jedoch im verwahrlosten Zustande befindlichen Besitzungen. Anfänglich führte Teindl die Verwaltung derselben von Brünn aus, später aber trat die Nothwendigkeit an ihn heran, auf einem der Güter selbst seinen Wohnsitz zu nehmen, und so übersiedelte er denn auch nach seiner Vermälung im Jahre 1807 nach Schloß Krasonitz auf der Herrschaft Schelletau, wo er bis zum Juni 1821 die Administration der gräflichen Güter in musterhafter Weise leitete. Nach Brünn zurückgekehrt, betrieb er nach einiger Zeit wieder wie vordem die Advocatur, in welcher er sich jedoch jetzt weniger mit laufenden Vertretungen als vielmehr mit den ihm von den Behörden übertragenen Administrationen und Sequestrationen meistens der Güter des höheren Adels befaßte. Die Muße seines Berufes widmete er aber der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde, bei deren Schafzüchter-Verein er nach dem Abtreten des Barons Bartenstein von der Vorstandschaft als Referent fungirte. Fleißig arbeitete er für die „Mittheilungen“ der Gesellschaft und schrieb über Schafzucht (1822 und 1825), Teichwirthschaft (1822), Rindviehzucht (1844) u. a. Auch wirkte er als Ausschußmitglied und Rechtsconsulent bei der k. k. Privileg- mährisch-schlesischen wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt und wurde von der Direction derselben zum Kanzleidirector ernannt. Als er noch die Verwaltung der gräflich Podstatzky-Liechtenstein’schen Güter führte, verfaßte er das Werk: „Rechtliche Abhandlung über die Wesenheit, Verlegung und Führung der Grundbücher“ (Brünn 1817, Trostler), worin er als praktischer Fachmann das Grundbuchwesen gründlich erörtert. Erst mit seinem achtzigsten Jahre zog er sich allmälig von allen Geschäften zurück, still im Kreise der Seinigen lebend, bis er im Alter von 91 Jahren das Zeitliche segnete. – Die landwirthschaftliche Monographie: „Die Unkrautpflanzen und deren Vertilgungsart als nothwendiges Mittel zur Verbesserung des Ackerbaues und der Viehzucht. Nebst einer botanisch-ökonomischen Beschreibung derselben. Praktisch dargestellt“ (Wien 1827, Marschner, gr. 8°.), als deren Verfasser ein J. U. Teindl[WS 1] bezeichnet ist, dürfte wohl von einem Sohne des in Rede Stehenden herrühren.

d’Elvert (Christian Ritter von). Geschichte der [219] k. k. mähr.-schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde mit Rücksicht auf die bezüglichen Culturverhältnisse Mährens und Oesterreichisch-Schlesiens (Brünn 1870, Rohrer, gr. 8°.) S. 146, 244, 328, 331, 342 und 362.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: J. N. Teindl.