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BLKÖ:Telegdi, Paul von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Telek, Joseph
Band: 43 (1881), ab Seite: 227. (Quelle)
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6. Paul von Telegdi (geb. 1488, gest. 13. November 1520). Erst in unseren Tagen wurde auf Schloß Szt. Miklós nächst Munkács in Ungarn – seit 1726 der gräflichen Familie Schönborn gehörig – im Pflaster der dem Schloßgebäude gegenüberliegenden rußniakischen Kirche der Denkstein Paul von Telegdi’s aufgefunden. Nachdem im Jahre 1818 der rußniakische Seelsorger Hajda, in der Hoffnung, Schätze zu entdecken, das Pflaster der Kirche hatte aufreißen lassen und darunter eine alte Familiengruft entdeckt worden war, wurden später durch die Familie Schönborn sorgfältige Nachgrabungen angestellt, bei denen sich ein Messingsarg vorfand, der, wie ein Denkstein es vermuthen ließ, die irdischen Ueberreste Paul Telegdi’s barg. Die lateinische Inschrift des Denksteins lautet in Uebersetzung: „Den Denkstein ließ als Zeichen ewiger Erinnerung die hochgeborne Frau Katharina Várday zur Verherrlichung ihres [228] ehemaligen geliebten Gatten Paul von Telegdi errichten, der 32 Jahre gelebt, der Stolz des Vaterlandes, Vater der Armee (sic) und die Stütze der Gerechtigkeit war und der im Jahre 1520 am 13. November, einen Sohn und zwei Töchter zurücklassend, verschied“. Der Inhalt dieser Inschrift ist nach der unten angegebenen Quelle mitgetheilt. Herausgeber dieses Lexikons meint, daß statt „Vater der Armee“ die Lesart „Vater der Armen“ die richtigere sein möchte. Auch ist nach dieser Inschrift die Angabe Iván Nagy’s in dessen Werke „Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“ [Bd. XI, S. 141], welcher zufolge Paul Telegdi nur zwei Töchter: Katharina und Anna vermälte Stephan Nyáry, welche 1635 starb, hinterließ, zu berichtigen, da Pauls Gattin, welche den Denkstein setzen ließ, ausdrücklich von einem Sohne und zwei Töchtern spricht. Auch das Todesjahr der zweiten Tochter Anna gibt uns Anlaß zu Zweifeln. Paul Telegdi starb nach der Inschrift im Jahre 1520, also seine Tochter Anna muß – wenn sie eine Nachgeborene ist – spätestens 1521 geboren sein. Da aber 1635 als ihr Todesjahr angegeben ist. müßte sie 114 Jahre alt geworden sein, was uns wenig glaublich erscheint. [Pesther Lloyd (polit. Blatt, gr. Fol.) 1860, Nr. 125, im Feuilleton: „Das Schloß zu Szt. Miklós“. Historische Skizze von Joseph v. Tabody.]