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BLKÖ:Thaa, Georg Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Thailer, Samuel von
Band: 44 (1882), ab Seite: 113. (Quelle)
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Thaa, Georg Ritter von (Custos der k. k. Familien-, Fideicommiß- und Privatbibliothek Sr. Majestät, geb. zu Bernhardsthal in Niederösterreich im Jahre 1799). Als Zögling des Stadtconvictes, sodann als Sängerknabe bei St. Michael und später als Dilettant auf der Flöte nahm er an dem Musikleben der Residenz, in die er 1809 gekommen und in welcher er 1824 in öffentlichen Dienst trat, so regen und thätigen Antheil, daß in Dr. Ed. Hanslick’s „Geschichte des Concertwesens in Wien“ (1869) seiner als einer lebenden Geschichtsquelle jener Zeit mehrfach Erwähnung geschieht. Auch war er mit den Verhältnissen des alten vormärzlichen Oesterreich ebenso vertraut, als er später in die Anschauungen unserer Zeit sich einzuleben verstand. Im Jahre 1874 nach vollstreckter fünfzigjähriger Dienstzeit in den Ruhestand versetzt, wurde er bei dieser Gelegenheit am 22. November mit dem Orden der eisernen Krone dritter Classe ausgezeichnet, nachdem er schon am 1. Juli 1869 das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens erhalten hatte. – Sein Sohn, gleichfalls Georg mit Vornamen (geb. zu Wien 1837), begann seine praktische Thätigkeit im Dienste der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer, ward sodann eine Zeit lang im k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht, später, vom 1. Mai 1866 bis 1868 als Secretär des k. k. österreichischen Museums für Kunst und Industrie verwendet; während einer neuerlichen mehrjährigen Dienstleistung als Ministerialsecretär im Unterrichtsministerium, 1868–1871, entstand sein Werk: „Sammlung der für die österreichischen Universitäten giltigen Gesetze und Verordnungen. Im Auftrage und mit Benützung der amtlichen Quellen des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht“ (Wien 1871, Manz, gr. 8°., VIII und 642 S.), und Supplement Heft I (ebd. 1875, VI und 188 S.). Nachdem er bereits auf der Weltausstellung zu London 1862, sowie auf jener zu Paris 1867 als Kanzleivorstand der österreichischen Ausstellungscommissionen fungirt hatte, wurde er anläßlich der Wiener Weltausstellung 1873 von dem Generaldirector Baron Schwarz-Senborn [Bd. XXXII, S. 309] als Secretär en chef und Kanzleidirector der Generaldirection engagirt und als Sectionsrath in das Handelsministerium übernommen, in welcher Eigenschaft ihm seit 1875 das Referat der Ausstellungsangelegenheiten und die Handhabung der Gewerbegesetze übertragen ist. Auf der Londoner Ausstellung 1862 erhielt er das goldene Verdienstkreuz, auf jener zu Paris 1867 das Officierskreuz der französischen Ehrenlegion und für seine Verdienste um die Weltausstellung in Wien den Orden der eisernen Krone dritter Classe.

Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 12. Juli 1870, Nr. 2470. – Presse (Wiener [114] polit. Blatt) 1868, im „Local-Anzeiger“ vom 1. Jänner 1868: „Neue Geheimnisse von Paris. XIV. Die Gerechten in Paris“.