BLKÖ:Thiergen, Adalbert

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 44 (1882), ab Seite: 228. (Quelle)
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Thiergen, Adalbert (Journalist und Schriftsteller, geb. 1823, gest. zu Triest am 8. März 1858). Ueber die erste Jugend und den Bildungsgang dieses frühzeitig verstorbenen Schriftstellers ist nichts bekannt. Im Alter von 27 Jahren begründete er 1850 in Triest das politisch-belletristische Journal „Il Diavoletto“, das im Verlage des „Oesterreichischen Lloyd“ täglich – die Sonntage ausgenommen – in Groß-Quart erschien. Es war ein mit Humor und oft beißender Satire redigirtes Localblatt[WS 1] von großer Mannigfaltigkeit des Inhalts, dessen wichtigeren Theil er selbst schrieb. Auch ist Thiergen Verfasser mehrerer seinerzeit besonders in Triest viel gelesenen Erzählungen und Romane, wofür er die Muster bei den Franzosen und vornämlich bei dem damals am meisten gelesenen Eugen Sue suchte. So veröffentlichte er: zuerst in Gemeinschaft mit P. Generini den Roman „I misteri di Trieste. Romanzo comtemporaneo“, vier Bände (Triest 185., 16°.) und dann allein „Nuovi misteri di Trieste ossia i dieci commandamenti“, fünf Bände (Triest 1854), wovon zu gleicher Zeit eine deutsche Uebersetzung erschien; – ferner begann er 1855 in einem Sammelwerke, betitelt „Bazar romantico“, bei Coen in Triest (16°.) die Herausgabe der beliebtesten Romane Frankreichs, Englands und Deutschlands, welche er mit „Genovefa Galliot“ von Montepin und „La mano del Defunto“ von F. Le Prince eröffnete. Er war Mitglied mehrerer gelehrten und wissenschaftlichen Vereine und Begründer und Mitdirector der „Società triestina contro il maltrattamento degli animali“. Einer Gehirnentzündung erlag er im Alter von erst 35 Jahren.

Letture di famiglia (Trieste, Lloyd austriaco, gr. 4°.) vol. VII, p. 72: „Necrologia di Ignazio Cantù. – Oesterreichisches Morgenblatt. Redigirt von Is. Gaiger (Prag) 1858, Nr. 11. – Il Diavoletto (Trieste) 1858, Nr. 68, 70.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Localblattt.