BLKÖ:Thonhauser, Gottlieb
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 44 (1882), ab Seite: 260. (Quelle) | |||
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[261] decimum, undecimum Universitatis Graecensis“ (ib. 1724, 12°,). Ferner übersetzte er aus dem Italienischen seines Ordensbruders P. Paul Casati Abhandlung über die Flüsse und Winde des Olymp unter dem Titel: „Dissertatio physico-meteorologica de fluviis et ventis Olympi montis verticem ut fama fert non infestantibus....“ (Viennae 1726, 12°.) und besorgte die Wiederausgabe von Franz Bayle’s„Dissertatio physico-ethica de Hominis Physiognomia“ (Wien 1727, 12°.). – Wohl derselben Familie gehört an: Ignaz Thonhauser (geb. zu Wien am 19. November 1743), der 1759 im Alter von sechzehn Jahren in den Orden der Gesellschaft Jesu aufgenommen wurde, nach dessen Aufhebung er in den Weltpriesterstand trat. Als Curat an der Wiener Metropolitankirche zu St. Stephan, in welcher Eigenschaft er auch das Zeitliche segnete, gab er unter dem Pseudonym Ign. Th. Onhauser die Schriften: „Katholischer Unterricht zum der Ohrenbeichte wider die Brochure des v. Eibel“ (Augsburg 1784, 8°.) und anonym Urkunden des christlichen Alterthums von dem Sacramente der Ohrenbeichte“ (ebd. 1784, 8°.) heraus. Auch letztere Schrift ist gegen Eibel und dessen Flugschrift: „Was enthalten die Urkunden des christlichen Alterthums von der Ohrenbeichte?“ (Wien 1784) gerichtet. Schon früher hatte Thonhauser eine deutsche Uebertragung des Hirtenbriefes des Erzbischofs von Paris vom 21. März 1782 (Wien 1782) veröffentlicht, von welchem auch Anton Sailer eine Uebersetzung (Ulm 1783, 8°.) erscheinen ließ.
Thonhauser, Gottlieb [Theophilus] (gelehrter Jesuit, geb. in Wien am 21. August 1690, gest. im Jesuiten-Collegium zu Wien am 5. September 1757). Erst fünfzehn Jahre alt, wurde er in den Orden der Gesellschaft Jesu aufgenommen, in welchem er nach Ablegung der Gelübde zum Doctor der Philosophie und Theologie promovirt, zu Gratz und Wien sieben Jahre Philosophie und eilf Jahre Theologie vortrug. Dann fungirte er als Rector des Collegiums zweimal in Linz, einmal in Passau und wieder zweimal in Wien und starb zuletzt im Alter von 67 Jahren als Provinzial der österreichischen Ordensprovinz. Als Verfasser der Geschichte der Gratzer Universität vom 6. bis zum 11. Lustrum ist er für die Cultur und Literaturgeschichte der Steiermark eine immerhin benützbare Quelle. Die Titel der von ihm herausgegebenen Schriften lauten: „Lustrum sextum, septimum et octavum, Universitatis Graecensis“ (Graecii 1723, Widmann, 12°.); – „Lustrum nonum,- Peinlich (Richard Dr.). Geschichte des Gymnasiums in Gratz (Gratz 1872, 4°.); aus Jahresberichten des k. k. ersten Staatsgymnasiums zu Gratz von 1869 (Gratz, 4°.) S. 79 und 94; und aus dem Jahresberichte u. s. w. von 1871, S. 25.