BLKÖ:Thun-Hohenstein, Franz Sigmund Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Thun, Franz Joseph |
Nächster>>>
Thun-Hohenstein, Friedrich Graf (Verweis) | ||
Band: 45 (1882), ab Seite: 23. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Franz Sigismund von Thun und Hohenstein in der Wikipedia | |||
Franz Sigismund von Thun und Hohenstein in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 1168239664, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Johann Sigmunds von der böhmischen Stammlinie aus dessen dritter Ehe mit Margarethe Anna Gräfin Oettingen, nahm im Alter von 17 Jahren, 1656, das Malteserkreuz. Er trat in die kaiserliche Armee ein, wurde aber vornehmlich im Gesandtschaftsdienste verwendet und mit diplomatischen Missionen betraut, so drei Jahre am bayrischen Hofe, fünf Jahre in London und dann in Polen. 1692 verlieh ihm Kaiser Leopold die geheime Rathswürde. Als 1694 die Venetianer gegen die Türken rüsteten, wurde der Graf vom Malteserorden zum Admiral ernannt, und im Vereine mit der venetianischen Flotte stieß er in die See. 1695 führte er mit einem einfachen Dreimaster bei Tripolis eine Siegesthat aus, am 16. October 1696 wies er wiederholte Angriffe der weit überlegenen türkischen Flotte zwischen den Inseln Samos und Chios zurück Nun ernannte ihn Innocenz XII. zum Oberbefehlshaber der päpstlichen Flotte, der Kaiser aber erhob ihn 1700 zum Feldmarschall und Hofkriegsrath. Vom Papste Clemens XI. erhielt der Graf die Bewilligung, über den größten Theil seiner Güter frei testiren zu dürfen. Als er aber im Jahre 1702 von Cagliari absegelte, fühlte er schnell seine Kräfte schwinden, und er starb zu Livorno am 3. Mai d. J. ohne Testament. Er liegt daselbst in der Capucinerkirche begraben, und ein herrliches Marmordenkmal, das ihm sein Bruder, der Erzbischof Johann Ernst von Salzburg, setzen ließ, bezeichnet seine Ruhestätte. –
29. Franz Sigmund Graf (geb. in Prag 1. September 1639, gest. zu Livorno 3. Mai 1702), ein Sohn