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BLKÖ:Thun-Hohenstein, Johann Sigmund Graf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 45 (1882), ab Seite: 29. (Quelle)
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49. Johann Sigmund Graf (geb. 20. September 1594, gest. zu Tetschen 29. Juni 1646), einziger Sohn des Grafen Johann Cyprian von der böhmischen Linie aus dessen Ehe mit Anna Maria von Preysing, machte Bildungsreisen, studirte zu Paris, diente am spanischen Hofe, wurde Kämmerer, Rath und zuletzt Statthalter in Böhmen. Der Graf, durch seinen Oheim den Malteser Christoph Simon Herr eines stattlichen Grundbesitzes: der Schlösser Klösterle, Tetschen und Choltic, erfuhr in grausamster Weise die Unbilden des Krieges, da, nicht vom Feinde, sondern von den Kaiserlichen, die genannten Schlösser geplündert und auch zum Theile zerstört wurden. Alle seine Schritte um Schadenersatz blieben erfolglos, ja auch sein Besitz in Tirol, den er sich vorbehielt, als er auf Vorstellungen seines Oheims Christoph Simon nach Böhmen übersiedelte, wurde von den dortigen Verwandten angefochten. Ganz verarmt, sah er sich zuletzt nur noch auf das Vermögen angewiesen, welches ihm seine dritte Gattin Margaretha Anna geborene Gräfin Oettingen mitgebracht. Aus drei Ehen hatte er nach Dr. Legis-Glückselig dreizehn, nach Zedler achtzehn Kinder, welche Letzterer namentlich anführt, daher wir auch diese Angabe für die richtige halten. Den Kindern wurde für die Verluste ihres Vaters reichlicher Ersatz. –