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BLKÖ:Thun-Hohenstein, Rudolph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 45 (1882), ab Seite: 34. (Quelle)
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71. Rudolph (geb. 12. Februar 1597, gest. zu Brixen Anfangs 1636), ein Sohn Herkules von der Linie Castell-Thun, trat in kaiserliche Dienste, dann in den deutschen Orden, daher er sich immer Frater Rudolph unterschrieb. Von seinem Vetter Christoph Simon von der Linie Castell-Brughier wurde er 1622 sowie 1629 in geheimen Geschäften nach Wien berufen. Graf Rudolph brachte es zum Obersten. Er und sein Ordensbruder Oberst Mohr von Wald waren es, welche dem nach der Schlacht bei Lützen (6. November 1632) zu Prag kriegsrechtlich behandelten Obersten Freiherrn von Hagen das deutsche Ordenskreuz von der Brust rissen und ihn aus dem Orden stießen. Hagen wurde dann cassirt und enthauptet. In der Waldstein’schen Katastrophe hielt Rudolph treu zum Kaiser. Ein italienischer Brief von ihm, datirt Februar 1634, in welchem er das gewaltsame Ende des Traditore an seinen Vetter Georg Sigmund berichtet, ist noch vorhanden. –