BLKÖ:Tosch, Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Tosi, Joseph
Band: 46 (1882), ab Seite: 222. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Karl Tosch in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tosch, Karl|46|222|}}

Tosch, Karl (gelehrter Jesuit, geb. zu Rudolphswerth (Neustadtl) in Unterkrain am 28. November 1687, gest. zu Laibach am 26. Jänner 1737). Im Alter von 16 Jahren trat er in den Orden der Gesellschaft Jesu ein, in welchem er seine Studien beendete und nach abgelegten Gelübden die philosophische Doctorwürde erlangte. Anfänglich wurde er im Missionsgeschäfte innerhalb seines Vaterlandes verwendet, später aber zum Lehramte berufen, und zwar zunächst in der Philosophie, dann ob seiner besonderen Vorliebe für Mathematik in diesem Gegenstande, welchen er auch zu Klagenfurt, Ofen (1725), Laibach, Gratz und Tyrnau mehrere Jahre [223] hindurch vortrug. Zuletzt kehrte er nach Laibach zurück, wo er im Alter von erst 50 Jahren starb. Im Druck erschien von ihm: „Synopsis Euclidis applicati, seu Elementa Geometriae ad 20 theoremata contracta“ (Graecii 1730, 8°.); – „Calendarium in usum anni 1731 ad urbis Graecensis et Austriae interioris Meridianos aptatum“ (ib. 1730). Eine ausführliche Verwandtschaftstafel zu leichterem Verständniß seiner Zöglinge hinterließ er in Handschrift. Tosch wurde auch seinerzeit als tüchtiger Geograph gerühmt und hatte an der von den PP. Jesuiten und Professoren zu Tyrnau im Jahre 1725 herausgegebenen „Geographia. nova veterum locorum Regnorumque nominibus et historica synopsi aucta“ (Tyrnaviae Typ. acad., 12°., 208 S. und Register) den meisten Antheil.

Leipziger Gelehrten-Zeitung, 1726, S. 11. – Mylius. Bibliotheca Anonymor., p. 884. – Hauber. Discours von der Geographie. p. 55. – Poggendorff (J. C.). Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften u. s. w. (Leipzig 1863, J. A. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 1122 [daselbst heißt sein Geburtsort irrig Rudolphswerda statt Rudolphswerth]. – Peinlich (Richard Dr.). Geschichte des Gymnasiums in Gratz (Gratz 1872, 4°.) S. 79 und 95.