BLKÖ:Trombetti, Otto Karl Ritter von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Troll, Marie
Band: 47 (1883), ab Seite: 241. (Quelle)
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Trombetti, Otto Karl Ritter von (Bildhauer, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt), Zeitgenoß. Ein Sohn des Hofrathes der k. k. obersten Justizstelle Franz Jacob Ritter von Trombetti (geb. zu Görz 15. September 1787, gest. 18. Jänner 1870), welcher nach Beendigung des Studiums der Rechte an der Hochschule Wien zunächst unter der französisch-illyrischen Regierung 1811 als Richter in Görz, 1812 als Friedensrichter in Sessana, von 1813 ab unter der k. k. Regierung in verschiedenen justiziellen Diensteskategorien zu Tolmein, Vicenza, dann als dalmatinischer[WS 1] Appellationsrath, seit 1828 als Hofrath beim Veroneser Justizsenate, seit 1850 als solcher bei dem neuorganisirten obersten Gerichtshöfe fungirte, bei seinem Uebertritt in den Ruhestand 1855 das Ritterkreuz des Leopoldordens erhielt und den Ordensstatuten gemäß am 13. September letztgenannten Jahres in den österreichischen Ritterstand erhoben wurde. Otto Karl bildete sich an der Akademie der Künste in Venedig zum Bildhauer aus. Einer Arbeit desselben [242] begegnete man in der Mai-Ausstellung 1865 des österreichischen Kunstvereines, es war eine lebensgroße Büste „Dante’s“ aus carrarischem Marmor (60 Louisdor), und derselben folgte gleichsam als Seitenstück in der October-Ausstellung 1867 „Die Beatrice“ (Beatrice Portinari), gleichfalls Büste aus carrarischem Marmor (60 Napoleonsdor). Die Fachkritik, welche die sorgfältige Technik beider Werke in der feinen Ausführung des Details anerkannte, wollte sich weniger mit dem Geiste der Auffassung befreunden, fand insbesondere Dante’s Kopf als zu weichlich, als der Energie der Modellirung ermangelnd, da denn doch Giotto den Kopf des großen Florentiners wie aus Stein und Eisen gegossen erscheinen läßt. Nebenbei sei bemerkt, daß der Künstler irrigerweise auch als Trombelli [Wiener Chronik 1865, Sonntags-Abendblatt der Const. österr. Zeitung Nr. 26 im Bericht der Mai-Ausstellung] aufgeführt wird.

Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1867, Nr. 1116, im Aufsatze: „Oesterreichischer Kunstverein“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1865, Nr. 128 u. 155.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: dalmatininischer.