BLKÖ:Trtina, Michael von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 47 (1883), ab Seite: 256. (Quelle) | |||
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Tertina, geb. in Ungarn in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, war zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ordentlicher Professor der Beredtsamkeit und Prodirector des Archi-Gymnasiums zu Großwardein. Ein vielseitig unterrichteter Gelehrter, hat er Manches in den damaligen deutschen Zeitschriften Ungarns durch den Druck veröffentlicht. Dem Herausgeber [257] dieses Lexikons sind von Trtina’s Arbeiten bekannt: in der 1802–1804 zu Pesth erschienenen „Zeitschrift von und für Ungarn“: „Einige neu entdeckte Quellen für die ungarische Geschichte“ [Bd. V, 1804, S. 298]; – „Eine merkwürdige Urkunde aus den Zeiten Stephans I. Mitgetheilt von T.“ [Bd. VI, 1804, S. 181], worauf im nämlichen Bande dieser Zeitschrift (S. 354) aus der Feder eines Ungenannten: „Eine Berichtigung der diplomatischen Entdeckung des Herrn Professors Tertina“ folgte; – „Einige Beiträge zur Literärgeschichte Ungarns“ [Bd. IV, 1803, S. 246]; – und „Einige Beiträge zur Literaturgeschichte Ungarns“ [Bd. IV, 1803, S. 297]. Ungleich größer aber ist die Zahl der in lateinischer Sprache verfaßten Fest- und Gelegenheitsgedichte, welche Trtina zu Ehren einzelner Personen herausgegeben, wie z. B. auf Georg Alois Szerdahelyi, Abt und Domherrn von Waitzen, auf Andr. Maximil. Zasius, Prämonstratenser-Prälaten zu Jászó, auf Georg Tokody, L. Bánffy, Max. Verhovacz, Simon Faba, Domherrn in Gran, Franz Xav. Szotoczky, Johann Bielek, Franz Grafen Szechényi, Nicolaus Konde de Poka-Lelek, Bischof von Großwardein, Gedeon Loudon, Andreas Zachar und Andere, oder bei besonders festlichen und denkwürdigen Anlässen, wie z. B. als die Seminaristen des Graner, Agramer und Klausenburger Seminars im Jahre 1786 in das von Kaiser Joseph gegründete Pesther General-Seminar übersiedelten, oder als am 21. Februar 1790 die ungarische Krone in die Ofener Burg zurückgebracht worden war u. s. w. Diese Gelegenheitsgedichte, wohl zwanzig an Zahl, erschienen sämmtlich im Druck, und ihre endlosen, im Geiste der Zeit gehaltenen Titel sind im „Catalogus bibliothecae hungaricae Francisci com. Szechenyi“, Pars II, p. 446, dann in derselben Supplementum I, p. 563 und 564, und Supplementum II, p. 504–506, bibliographisch genau aufgezeichnet und können von Freunden solcher bibliothekarischer Curiosa, die aber doch zur Zeit- und Personengeschichte manchen werthvollen oder pikanten Beitrag bilden, dort eingesehen werden. Trtina war Mitglied der gelehrten Societät zu Jena, wurde im Jahre 1802 Mitglied des Instituts der Moral und der schönen Wissenschaften in Erlangen und 1803 Ehrenmitglied der großherzoglichen Societät für die gesammte Mineralogie zu Jena. [Annalen der Literatur und Kunst im österreichischen Kaiserthum (Wien, Doll, 4°.) 1804, Intelligenzblatt, Nr. 9, Sp. 69; 1809, Intelligenzblatt, März, Sp. 125.]
Ein Michael von Trtina oder, wie er öfter geschrieben erscheint,