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BLKÖ:Trzebitzky, Franz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Trzebicki, Andreas
Band: 47 (1883), ab Seite: 272. (Quelle)
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Trzebitzky, Franz (Arzt, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. zu Prag gegen Ende des Jahres 1809). Er studirte aller Wahrscheinlichkeit nach zu Prag und erlangte das doppelte Diplom eines Doctors der Weltweisheit und der Arzneikunde. Der ärztlichen Praxis sich widmend, wurde er Kreisphysicus zu Kaurczim und blieb es bis 1797. Im Jahre 1798 zum königlichen Physicus der Neustadt Prag ernannt, schrieb er sich später beeideter königlicher Physicus der Hauptstadt Prag, was auf eine Erweiterung seines Wirkungskreises daselbst schließen läßt. Auch war er Examinator bei den strengen medicinischen Prüfungen und seit 1797 Mitglied der k. k. ökonomischen patriotischen Gesellschaft des Königreichs Böhmen in Prag. Neben seinem ärztlichen Berufe beschäftigte er sich in seinen Mußestunden mit landwirthschaftlichen Fragen und wurde in Folge dessen von der genannten Gesellschaft zum Secretär, von der ökonomischen Gesellschaft in den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiska zum correspondirenden, von der kurfürstlich sächsischen Gesellschaft zu Leipzig zum Ehrenmitgliede gewählt. Auf landwirthschaftlichem Gebiete war er schriftstellerisch thätig. Er schrieb zunächst für den von der k. k. ökonomischen patriotischen Gesellschaft des Königreichs Böhmen herausgegebenen Wirthschaftskalender, ich konnte aber die darin enthaltenen Arbeiten Trzebitzky’s nicht erfahren, hingegen theilte mir der Herr Universitätsbibliothekar in Prag, A. Zeidler – und dafür spreche ich ihm hier meinen Dank aus – die Uebersicht jener Aufsätze Trzebitzky’s mit, welche in den Abhandlungen der k. k. ökonomischen patriotischen Gesellschaft abgedruckt stehen, und diese sind: „Physikalisch-ökonomische Bemerkungen über die sich so sehr verbreitende Trockniß der Nadelwaldungen, nebst Vorbauungs- und Hilfsmitteln dawider“ [Bd. III (1799), S. 49–109], wovon auch ein Sonderabdruck mit drei Tafeln in Prag, gr. 8°. und eine zweite Auflage im Jahre 1810 erschien; – „Von der Nothwendigkeit der Vermehrung der Cultur verschiedener Oelpflanzen, insbesondere aber von (sic) Nutzen des eßbaren Cyperngrases oder der sogenannten Erdmandeln, nebst der Anweisung zu ihrem Anbau“ [Bd. IV (1800), S. 147–164]; – „Versuch über die Mittel, wie der Genuß des ausgewachsenen Getreides für den Landmann unschädlich gemacht werden könne“ [Bd. V (1801), S. 87–94]; – „Abhandlung von dem Anbau und Nutzen der Mohrhirse, Dora, genannt“ [Bd. V (1801), S. 95–105]; – „Physikalische Bemerkungen über die Abhandlung von der Feldschnecke des Herrn Joseph Böhm aus Türmitz“ [Bd. VI (1803), S. 79 bis 85); – „Abhandlung über den Anbau und Nutzen des Buchweizens, besonders des sibirischen. Nebst einigen Bemerkungen über die Brache“ [Bd. VIII (1808), S. 15–44]. Diese Abhandlung datirt aus dem Jahre 1803, gelangte aber erst 1808 zum Abdruck. Indem sie gelegentlich Fragen der Agriculturchemie und Pflanzenphysiologie streift, nimmt sie wiederholt Bezug auf die Schriften von Ingenhousz und Alex. von Humboldt; [273] – „Belehrung für das Landvolk, wie sowohl die Ernährung der dürftigen Menschenclasse, als auch die Fütterung des Viehes, bei eintretenden Mißjahren bis zur nächsten Ernte, durch Anwendung angemessener Surrogate oder Aushilfsmittel erleichtert und gesichert werden könnte“ [Bd. VIII (1808), S. 167–184]. Anläßlich seiner medicinischen Doctorpromotion gab Trzebitzky heraus: „De irritabilitate et sensibilitate dissertatio inauguralis“ (Pragae 1770, Höckenberger, 8°.) und in dem Werkchen: „Oekonomische Arbeiten einiger Freunde des Guten und Gemeinnützigen in Böhmen, herausgegeben von Joh. Ferd. von Schönfeld. Prag und Wien 1792“ findet sich S. 1–20 folgender Aufsatz Trzebitzky’s: „Empfehlung einiger Waldbäume und Färbepflanzen, die wir in Böhmen noch zu wenig nützen“.

Annalen der Literatur und Kunst des In- und Auslandes (Wien, Anton Doll, 8°.) Jahrg. 1810, Bd. II, S. 116.