BLKÖ:Tudisi, Sigismund

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tudisi, die Familie
Band: 48 (1883), ab Seite: 78. (Quelle)
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Tudisi, Sigismund (Bischof von Trebinje, geb. in Ragusa, Geburtsjahr unbekannt, gest. 1760). Der Sproß einer alten vornehmen Ragusaer Familie, über welche in den Quellen Näheres enthalten ist. Ueber seinen Bildungsgang sind die spärlichsten Nachrichten vorhanden, daß er eine sehr sorgfältige Erziehung genoß, erhellt nicht minder aus seinen Schriften als aus seiner Sorgfalt für alte Denkmäler. Allem Anscheine nach erhielt er seine wissenschaftliche und theologische Ausbildung in Rom, wie das bei vielen, ja den meisten dem Priesterstande sich widmenden Dalmatinern früher der Fall war, und was sich ja auch leicht daraus erklärt, daß Dalmatien nur durch den schmalen Arm des Adriatischen Meeres vom Kirchenstaate getrennt ist. Zum Bischof von Trebinje ernannt, beschäftigte sich Tudisi in dieser Eigenschaft mit Studien über den Umfang seines Sprengels, deren Ergebnisse er in zwei größeren Abhandlungen zusammenfaßte und der heiligen Congregation de propaganda fide vorlegte. Der Titel dieser in Fra Innocenzo Ciulich’s Büchersammlung auf der Bibliothek der PP. Franciscaner zu Ragusa befindlichen Schriften lautet: „Sopra il titolo e confini del Vescovato Tribunense e Saculniense: Proposta, Risposta e repplicazione alla suddetta risposta per ordine della sacra Congregazione di propaganda fide inviata di Marzo dell’anno 1756 per via di Ancona a Roma dall’illustrissimo e reverendissimo Monsignore Signore Sigismondo Tudisi vescovo Tribunense“. In diesen Schriften weist Bischof Tudisi nach: daß der ursprüngliche Sitz seines Bisthums nicht Trebinje, sondern Zaclugna gewesen sei und er eigentlich den Titel eines Bischofs von Zaclugna zu führen habe. Die Congregazione di propaganda fide ließ sich wohl auf eine Prüfung und Untersuchung dieser Angelegenheit ein, doch scheint dieselbe ohne Erfolg geblieben zu sein. Tudisi sammelte überdies nicht nur mit großer Vorliebe Alterthümer verschiedenster Art, sondern schrieb auch die Biographien vieler Bischöfe von Mertona und Trebinje. Doch finden wir nirgends angegeben, wohin diese Sammlung und seine Manuscripte gekommen sind.