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BLKÖ:Turcsányi, Emmerich von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Turbain, C.
Band: 48 (1883), ab Seite: 137. (Quelle)
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Turcsányi, Emmerich von (k. k. Huszarenmajor, geb. in Ungarn, Geburtsjahr unbekannt, gefallen bei Hanau am 30. October 1813). Ein Sproß der ungarischen Adelsfamilie Turcsányi ab eadem und wahrscheinlich ein Sohn Georg Turcsányi’s aus dessen Ehe mit Maria geborenen Csery. In jungen Jahren trat er in ein vaterländisches Huszaren-Regiment und diente 1809 als Major im 2. Huszaren-Regimente, damals Michael Baron Splény, welches seiner heldenmüthigen Bravour und Tapferkeit wegen rühmlichst bekannt war. Den Feldzug genannten Jahres in Italien machte dasselbe im Armeecorps des Erzherzogs Johann mit und kämpfte darauf auch in Ungarn. Mit Eintritt der Waffenruhe rückte es nach seiner Stabsstation Nagy-Enyed in Siebenbürgen ab, welche es beim Beginne der Operationen des Feldzuges 1813 verließ, um nach Deutschland zu marschiren, wo es im October dieses Jahres der unter den Befehlen des königlich bayrischen Generals der Cavallerie Grafen Wrede stehenden österreichisch-bayrischen Armee zugetheilt wurde. Am 30. genannten Monats fand die Schlacht bei Hanau statt. Abends gegen fünf Uhr brachte die feindliche Reiterei durch ihre Uebermacht die alliirte bayrisch-österreichische Cavallerie auf dem linken Flügel zum Weichen. In diesem bedenklichen Augenblicke warf sich Oberst Baron Geramb mit einigen Escadrons des Regiments dem vordringenden Feinde entgegen, und hieb mit solchem Nachdrucke ein, daß die folgenden Cavallerie-Abtheilungen Zeit gewannen, auf dem gefährdeten Punkte einzutreffen und dem weiteren Vordringen des Gegners Einhalt zu thun. Die rückgängigen Bewegungen des linken Flügels nach Hanau deckte das Regiment im Vereine mit Schwarzenberg-Uhlanen so kräftig, daß die verfolgende feindliche Gardecavallerie möglichst aufgehalten wurde. Bei dieser Gelegenheit bezahlte Major Turcsányi, welcher sich neben dem Obersten Baron Geramb und dem Oberstlieutenant Schmidt durch seine Tapferkeit auf das rühmlichste hervorthat, [138] seinen Muth mit dem Leben. Der Verlust, den das Regiment in dieser Schlacht außerdem erlitt, war groß: 27 Mann und 69 Pferde todt, 61 Mann 53 Pferde verwundet, 13 Mann 18 Pferde gefangen genommen und 18 Mann 18 Pferde vermißt.

Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Wien und Teschen 1880, K. Prochaska, gr. 8°:) Bd. II, S. 148, unter Jahr 1813.