BLKÖ:Vajda, Samuel

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Vajda, Peter
Nächster>>>
Vajda, Hilarius
Band: 49 (1884), ab Seite: 207. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Sámuel Vajda in Wikidata
GND-Eintrag: 120547902, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Vajda, Samuel|49|207|}}

Vajda, Samuel (Abt von Tihany, geb. zu Jánosháza im Zalaer Comitate Ungarns 1718, gest. zu Steinamanger 1795). Vortrefflich in den Elementargegenständen unterrichtet, besuchte er die Mittelschule, aus welcher er in dem berühmten Stifte auf dem Pannonberge in den Benedictinerorden trat. In demselben beendete er seine Studien und wurde dann im Lehramte verwendet, [208] indem er zuerst Philosophie, später Theologie im Stifte vortrug. Im Besitze einer seltenen Rednergabe erhielt er in der Folge ein Predigtamt und erlangte als ungarischer Kanzelredner weit und breit einen Ruf. Als dann Augustin Lécs, der Abt von Tihany, das Zeitliche segnete, ward Vajda durch das Vertrauen seiner Mitbrüder auf den erledigten Prälatenstuhl berufen. Auf diesem Posten blieb er bis zum Jahre 1787, in welchem Kaiser Joseph II. das Kloster Tihany aufheben ließ. Er begab sich nun nach Steinamanger, wo er 1795, 77 Jahre alt, in den Armen des Bischofs von Szili starb. Vajda schrieb in magyarischer und lateinischer Sprache, doch nur das Wenigste von seinen Arbeiten ist im Druck erschienen, darunter: „A’ mi Urunk Jésus krystusnak élete, mellyel a’ négy Evángeliomból egyet tsinálván... Három kötet“, d. i. Leben unseres Herrn Jesu Christi, aus den vier Evangelien zusammengestellt und mit vielen heilsamen Belehrungen bereichert. 3 Theile (Preßburg 1772–74, 4°., I: 698 S.; II: 456 S. III: 738 S.); – „A’ meg ditsöültt szenteknek, jelesül pédig a’ Boldog Szűz-Máriának tiszteletéről nehány rövid és könnyen érthető Bizonyitások“, d. i. Beweise für die Verehrung der Heiligen u. s. w. (Veszprim 1792, 8°.). Außerdem bearbeitete er 1734 in ungarischer Sprache ein von Papst Pius VI. herausgegebenes Gebetbuch und besorgte auf eigene Kosten im Jahre 1782 zu Tyrnau eine neue Ausgabe der Lebensgeschichte der heiligen Klosterjungfrau Margaretha. Als Abt seines Klosters that er sehr viel für dasselbe, namentlich ließ er dessen künstlerische Ausschmückung sich angelegen sein. Sonst freigebig und ein Wohlthäter der Armen, war er gegen sich selbst streng und von seltener Mäßigkeit, so erzählt man von ihm, daß er durch vierzig Jahre keinen Wein getrunken, kein Fleisch gegessen habe.

Horányi (Alexius). Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tom. III, p. 492. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1846, Gustav Emich, 8°.) Bd. I, S. 603.