BLKÖ:Vajna, Gabriel von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Vajna-Pávai, Alexis | ||
Band: 49 (1884), ab Seite: 211. (Quelle) | |||
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Iván Nagy in seinem ungarischen Adelswerke Magyarország családai czimerekkel u. s. w. im 12. Bande S. 13–20 einen ausführlichen Artikel widmet, können wir nicht bestimmen, da er weder in der Darstellung erwähnt, noch in den Stammtafeln zu finden ist. Immerhin dürften wir nicht fehl gehen, wenn wir in ihm einen Sproß dieser Familie vermuthen. Im Alter von 17 Jahren trat er als Cadet in das k. k. Infanterie-Regiment Nr. 37 und kam 1768 als Garde zur ungarischen Leibwache, aus welcher er nach fünfjähriger Dienstleistung als Unterlieutenant zu Szekler-Huszaren eingetheilt [211] wurde. Mit diesem Regimente, in welchem er 1787 zum Rittmeister und Schwadrons-Commandanten vorrückte, machte er 1788 und 1789 den Krieg gegen die Türken mit, wo er wiederholt sich auszeichnete und zuletzt den Maria Theresien-Orden erkämpfte. Zuerst vertheidigte er mit großer Tapferkeit das Blockhaus im Treffen bei Lasmare, dann im Gefechte bei Vaslui am 29. Mai 1788 griff er mit seiner Schwadron den feindlichen rechten Flügel, dessen Stärke auf 2000 Mann geschätzt ward, mit solcher Entschlossenheit und Bravour an, Paß die Türken geworfen und auf der ganzen Linie zum Rückzuge über den Vasluibach gezwungen wurden. Später trug er im Gefechte bei Belwestie, am 31. August, durch seine Entschlossenheit wesentlich zum glücklichen Ausgange des Kampfes bei, wurde in Anerkennung seiner Waffenthat außer seinem Range zur Beförderung zum Major empfohlen und kam auch als solcher zu Emmerich Graf Eszterházy-Huszaren Nr. 3. Am 15. Juli 1789 kämpfte er im Gefechte am Tömöscher Paß. Da wurde von 9000 Türken, welche die Absicht hatten, in Kronstadt einzubrechen, die nur von drei Compagnien besetzte Schanze bei Predial angegriffen. Das Schicksal dieses Punktes schien besiegelt. Vajna erkannte die Gefahr und sammelte sofort, ohne erst Befehl abzuwarten, eine Schaar von Freiwilligen, traf rasch seine Anordnungen und stürzte sich mit seinem Häuflein herzhaft in Front und Rücken des Feindes. Dieser wurde durch den unerwarteten Angriff, ungeachtet seiner großen numerischen Ueberlegenheit, derart in Verwirrung gebracht, daß er nach namhaften Verlusten sein Heil in der Flucht suchte. Für diese glänzende Waffenthat, durch welche die Schanze gerettet war und Kronstadt vom geplanten Einbruche der Türken verschont blieb, ward Vajna in der 23. Promotion vom 19. December 1790 von Kaiser Leopold persönlich mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens geschmückt. Noch kämpfte er in den französischen Kriegen, zeichnete sich im Treffen bei Cysoing am 22. October 1793 und bei der Erstürmung von Lannoy am 28. October d. J. durch seine Tapferkeit aus, aber wenige Wochen später erlag er den großen Anstrengungen des Krieges im Alter von erst 46 Jahren.
Vajna, Gabriel von (k. k. Huszarenmajor und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Markusfalva in Siebenbürgen 1747, gest. 10. December 1793). Ob er der Szeklerfamilie Vajna-Pavai angehört, welcher- Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, gr. 8°.) Bd. II: „Huszaren“, S. 286 und 287. – Derselbe. Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Wien und Teschen 1883, Prochaska, Lex.-8°.) Bd. II, S. 230, Jahr 1789; S. 234, Jahr 1788; S. 537, Jahr 1788.