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BLKÖ:Valenta, Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Valecka, Eduard
Band: 49 (1884), ab Seite: 213. (Quelle)
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Valenta, Alois (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Wischau in Mähren am 18. Juni 1830). Das Gymnasium, welches er zu Brünn begonnen, beendete er in Wien und besuchte dann in letzterer Stadt auch die medicinischen Collegien. Während er sich hier für die Rigorosen vorbereitete, versah er durch drei Jahre die Stelle eines ersten Demonstrators der Anatomie bei dem berühmten Anatomen Professor Hyrtl [Bd. IX, S. 464]. Dann stand er einige Zeit als Externist, später als Internist im k. k. allgemeinen Krankenhause zu Wien in Verwendung, bis ihn Dr. Chiari, Professor an der k. k. Josephsakademie zu seinem Assistenten erwählte. In Folge des plötzlichen Todes Chiari’s wurde ihm die Substituirung der Professur desselben vom k. k. Kriegsministerium übertragen. Nach dreijährigem Assistentendienste unter Chiari’s Nachfolger Professor Späth [Bd. XXXVI, S. 48] erhielt er auf Vorschlag des Wiener medicinischen Professoren-Collegiums von dem k. k. Unterrichtsministerium, in Folge ah. kaiserlicher Entschließung vom 28. Juni 1857, die Professur und die Stelle des Primararztes an der Gebär- und Findelanstalt in Laibach, an welcher er 1882 sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Professor beging und zur Stunde noch thätig ist. Auf dem Gebiete der Gynäkologie als Forscher auf experimentaler Grundlage hat er zahlreiche Aufsätze in der Wiener „Medicinischen Wochenschrift“, der Wiener „Medicinischen Presse“, der „Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien“, im „Jahrbuch für Kinderheilkunde“, in der Berliner „Zeitschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie“ und im „Archiv für Gynäkologie“ veröffentlicht. Zugleich ist er Mitherausgeber der unter dem Titel „Memorabilien“ unter Redaction von Frd. Betz in Heilbronn bei Scheurlen erscheinenden „Monatsblätter für praktische und wissenschaftliche Mittheilungen rationeller Aerzte“ und des „Archivs für Gynäkologie“. Auch gebührt ihm das Verdienst, die Cauterisation des Uterus als ein sicher und schonend wirkendes, Wehen verminderndes Mittel erfunden zu haben. Ferner zog er den Laibacher Moor in all den Krankheiten, und zwar mit gleichem Erfolge in Verwendung, in welchen der Franzensbader Moor seine Wirkung äußert. Selbständig sind von ihm im Druck erschienen: ein „Lehrbuch der Geburtshilfe“, mit zehn Tafeln (Laibach 1860, Blasnik, 8°.), von welchem auch eine slovenische Uebersetzung unter dem Titel: „Porodoslovje za babice“ im nämlichen Verlage herauskam, und „Cauterisatio uteri als wehenerzeugendes und wehenverbesserndes Mittel“ (Wien 1871, Braumüller, gr. 8°.). Dr. Valenta ist auch Mitglied des Landes- und Sanitätsrathes in Krain, Spitalsdirector an der krainischen Landeskrankenanstalt zu Laibach und Mitglied zahlreicher in- und ausländischer gelehrter Gesellschaften. – Bei Voß in Berlin erschien im Jahre 1865 ein Bändchen, betitelt: „Dichtungen. Von A. Valenta“. Es ist uns nicht bekannt, ob Doctor und Professor Alois Valenta und der Lyriker A. Valenta eine und dieselbe Person sind.

Der Cursalon. Zeitschrift für Balneologie, Klimatologie u. s. w. (Wien, gr. 4°.) XVI. Jahrg., 25. Juni 1882, Nr. 12. im Feuilleton: „Galerie berühmter Kliniker und Aerzte“.
Porträt. Holzschnitt von Grois im vorbenannten Blatte.