BLKÖ:Vas, Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vas, Ladislaus
Band: 49 (1884), ab Seite: 289. (Quelle)
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Vas, Joseph (Priester der frommen Schulen, geb. zu Zala-Egerszeg in Ungarn am 19. März 1813, gest. um 1873). Er trat jung in den Orden, in welchem er im Lehramte wirkte, aber neben seinem Berufe sich mit sprachlichen und historischen Forschungen beschäftigte. So sind von ihm selbständig im Druck erschienen: „Erdély országgyülései a vajdák alatt. Időköz 1002–1540“, d. i. Siebenbürger Landtage unter den [290] Woiwoden. In der Zeit von 1002 bis 1540 (Pesth 1870, gr. 8°.); – „Hazai és külföldi iskolázás az Árpád-korszak alatt...“, d. i. Das in- und ausländische Schulwesen Ungarns unter den Árpáden (Pesth 1862, Eggenberger, 8°.); – „Erdély a rómaiak alatt“, d. i. Siebenbürgen unter den Römern (Klausenburg 1864, Stein, 8°.), eine vom siebenbürgischen Museumsvereine mit dem Haynaldpreise gekrönte Arbeit; – „Béla király névtelen jegyzőjének kora“, d. i. Zeitalter der anonymen Notars des Königs Béla (Pesth 1865, Kugler, 8°.); – „A latin nyelv ékes szókötése. Toldalékul a latin és magyar költészet elemei. Harmadik átdolgozott kiadás“, d. i. Die Wortbildung der lateinischen Sprache. Als Anhang: Die Grundzüge der lateinischen und ungarischen Poesie (Szegedin 1865, Burger), in dritter, völlig umgearbeiteter Auflage. Im Jahre 1866 besorgte Vas auch eine Uebersetzung des Cornelius Nepos. Eine Sammlung der Wörter des Göcseer Dialektes, die er selbst zusammengestellt hatte, machte er der ungarischen Akademie der Wissenschaften zum Geschenke. Aber mit Vorstehendem ist Vas’ literarische Thätigkeit noch lange nicht erschöpft. Zahlreich sind seine historischen, biographischen, topographischen Beiträge, welche er für gelehrte und andere Sammelwerke schrieb, wie für das „Új magyar Muzeum“, d. i. Das neue ungarische Museum, 1854, 1855, 1856, für das „Erdélyi Muzeum“, d. i. Siebenbürgisches Museum, 1857, für das „Magyar Sion“, d. i. Ungarisches Sion, 1863, 1865 und 1867, in welchen er die Biographien des Domherrn Casimir Gáspárik und des Erlauer Bischofs Benedict Kizdi mittheilte; in „Család könyve“, d. i. Familienbuch, 1856; in „Magyar történelmi tár“, d. i. Ungarisches Geschichts-Magazin, 1867, in „Századok“, d. i. Die Jahrhunderte, 1870; in „Magyar hölgyek életrajza“, d. i. Biographien ungarischer Frauen, 1861, worin seine Lebensskizzen der Anna Lonyay, Barbara Petki und Susanna Kálnoky erschienen; in „Délibáb naptár“, d. i. Fata Morgana-Kalender, für 1858; in „Budapesti Szemle“, d. i. Pesth-Ofener Revue, 1861, u. a. Selbst einem deutschen Aufsatze aus seiner Feder begegnen wir einmal in den „Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereines für Naturwissenschaften“, welche im Jahrgange 1857 seine „Wanderung nach der Eishöhle bei Skerisora“ enthalten. Uebrigens theilt Joseph Szinnyei in seinem historischen Repertorium: „Hazai és külföldi folyóiratok magyar tudományos Repertóriuma“ (Budapesth 1874, gr. 8°.) S. 1473, die ausführliche Uebersicht der in Fachblättern, Zeitschriften u. s. w. zerstreut gedruckten Arbeiten des Johann Vas mit.

Századok, d. i. Die Jahrhunderte, VII. Jahrgang (1873), S. 78: „Nekrolog“.