BLKÖ:Vascotti, Chiaro

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vašek, Anton
Band: 49 (1884), ab Seite: 302. (Quelle)
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Vascotti, Chiaro (gelehrter Mönch, geb. zu Isola in Istrien am 26. December 1799, gest. zu Kostanjevice bei Görz am 30. April 1860). Von seinen Eltern, wohlhabenden Landleuten zu Isola, für die Studien bestimmt, besuchte er nach Beendigung der Ortsschule das Gymnasium zu Capodistria, an welchem er die sechs lateinischen Classen zurücklegte. Aus Neigung für den priesterlichen Beruf trat er 1823 in den Franciscanerorden, kam, nachdem er in Tersate das Noviciat bestanden hatte, in das Kloster zu Kostanjevice (Castagnavizza) und verblieb in demselben, der Reihe nach die Aemter und Würden eines Vicars, Guardians, Professors des Kirchenrechtes an der Hauslehranstalt, eines italienischen Predigers und zu wiederholten Malen des Provincials der croatisch-krainischen Ordensprovinz bekleidend, bis zu seinem im Alter von 61 Jahren erfolgten Tode. Ein Priester ganz nach dem Willen des Herrn, ertrug er voll Hingebung für seinen geistlichen Stand, unverdrossen die Beschwerden desselben, seiner kirchlichen Gemeinde ein treuer Freund und Berather, ein stiller Wohlthäter der Armen und als Prediger weit über sein Kloster hinaus berühmt. Dabei in den theologischen Disciplinen gründlich gebildet, verfaßte er folgende Werke, welche im Druck erschienen sind: „Institutiones historiae ecclesiasticae novi foederis“, wovon nach Vascotti’s Tode eine zweite verbesserte und vermehrte Auflage Johannes Hrast (Görz 1867, Sochar, gr. 8°.) besorgt hat; – „Enchiridion juris canonici“, dieses Werk, wie die erste Auflage des vorgenannten, sind in Rom gedruckt; – „Dell’immacolato concepimento di Maria Vergine“ (18.., 16°.); – „Difficile condizione dei vescovi dell’Istria dopo lo scisma istriano fino al 1180“ (Trieste 1847, Papsch, 8°.); war auch vorher im Journal „L’Istria“ (Bd. II, S. 60–75) abgedruckt; – „Precipue vicende dell’episcopato aquilejese dalla sua origine sino alla soppressione col prospetto in litografia della basilica di Aquileja“ (Gorizia 1855, Seitz, 8°.), war als Festschrift aus Anlaß des feierlichen Einzugs des Fürstbischofs Andreas Gollmayr in die Görzer Kathedrale am 24. Juni 1855 erschienen und ist auch in obengenanntem Journal „L’Istria“ (Bd. V, S. 183 u. f.) abgedruckt; – „Orazione... detta nella Chiesa parocchiale d’Isola l’8 Novembre 1857 in cui installavasi il M. R. D. Giovanni Zamarini novello parroco“ (Gorizia 1858, 8°.); – „Storia della Castagnavizza contenente eziandio la malattia, la morte e il funerale di Carlo X. rè di Francia, del conte della Marna, figlio primogenito di s. m. christianissima e del Duca di Blacas“ (Gorizia s. a. [1848], Paternolli, 8°.); dieses Werk hat Vascotti dem Grafen Chambord gewidmet; – „Orazione .... detta nella chiesa dei rr. pp. Francescani in occasione che il rev. mons. Pietro Budin canonico della chiesa metropolitana di Gorizia.... celebrava il cinquantesimo anno della sua elevazione alla sacerdotale dignità nel giorno 16 Aprile 1843“ (Gorizia, Paternolli); – „Orazione.... detta in occasione che d. Valentino Sell celebrava nella chiesa di Castagnavizza il cinquantesimo anno della sua elevazione alla dignità sacerdotale il 28 Settembre 1856“ (ib.. 8°.). Außer den [303] bisher angeführten selbständig erschienenen Schriften veröffentlichte Padre Vascotti mehrere seine Heimat betreffende kirchengeschichtliche Mittheilungen im Journal „L’Istria“, und zwar: „Soppressione del monastero delle Benedittine in: Aquileja“ [1850, Nr. 22]; – „Fondazione e soppressione del monastero di S. Chiara in Gorizia“ [ebd.]; – „Capitolo di dame in Gorizia“ [ebd.]; – „Erezione dell’arcivescovato di Gorizia“ [1850, Nr. 29]; – „Della prima parrocchia di Gorizia“ [1851, Nr. 23]. Kostanjevice – wo die Ueberreste des französischen Exkönigs Karl X. beigesetzt sind – liebte er über Alles und pflegte in seiner Begeisterung für diesen Ort oft auszurufen: „Venire a Gorizia e non salire alla Castagnavizza è lo stesso, come suol dirsi, che andar a Roma e non veder il Papa“ (Nach Görz gehen und Kostanjevice nicht sehen, ist so viel, als nach Rom gehen und den Papst nicht sehen. Die Bestattung Vascotti’s, dessen Tod tief betrauert wurde, war eine ungemein feierliche. Hladnik – doch nicht der bekannte krainische Botaniker Franz Hladnik – hat den Hingang des edlen Priesters in einem slovenischen Sonette beklagt, welches in der Zeitung „Zgodnja Danica“ 1860 zum Abdruck gelangte.

Zgodnja Danica. Katolišk cerkven list (Laibach, 4°,) XIII. Jahrg. 1860, Nr. 10: „Cvetlica na grob. Ocetu Klaro Vascottitu. Joz. Furlani“.