BLKÖ:Vetter Graf von Lilienberg, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 247. (Quelle)
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I. Genealogie der Grafen Vetter von Lilienberg. Die Nachforschungen über die Familie der Vetter von Lilienberg sind ohne Erfolg geblieben. Einige Genealogen behaupten, daß diese Vetter eines Stammes mit jenen von der Lilie seien, wofür sie jedoch den Beweis zu erbringen unterlassen haben. Das Geschlecht stammt aus Holland und hieß ursprünglich Vetter von der Lilie. Es siedelte in der Folge nach Böhmen über und wurde daselbst unter den erbländischen Adel aufgenommen. Ein Ritter Eusebius Vetter von der Lilie, welcher als Oberstlieutenant gegen die böhmischen Rebellen focht, erhielt zum Lohne für seine Treue und Tapferkeit von Kaiser Ferdinand II. die Bewilligung zur Veränderung seines Wappens und Prädicates, welch letzteres er in Lilienberg umwandelte. Ueber die weitere Entwickelung der Familie ist Verfasser dieses Werkes völlig im Dunkeln und konnte gar nicht herausfinden, wann dieselbe in den Freiherrenstand erhoben wurde. In den Grafenstand trat das Geschlecht am 21. December 1813 mit Wenzel Vetter von Lilienberg, dessen ausführliche Lebensskizze wir bereits mitgetheilt haben. Derselbe harte sich im Jahre 1800 mit Therese geborenen Gräfin Daun vermält, welcher Ehe Wallafried und Sylvine entstammen. Graf Wallafried (geb. 20. Juni 1811, gest. 25. August 1847) widmete sich gleich seinem Vater dem kaiserlichen Waffendienste und starb, erst 36 Jahre alt, als k. k. Oberstlieutenant, ohne Kinder aus seiner am 27. Juni 1842 mit Angelica Henriette geborenen von Liebenberg geschlossenen Ehe. Sonach ist die Familie der Grafen Vetter von Lilienberg im Mannesstamme erloschen. Wallafrieds Schwester Sylvine (geb. 4. März 1810), welche sich mit Karl Grafen von Castell vermälte, ist seit 2. März 1850 Witwe.

II. Wappen. Quadrirter Schild mit Herzschild. 1 und 4 zeigt in Silber eine gekrönte kreisförmig gewundene goldene Schlange, welche sich in den Schwanz beißt, und hinter derselben einen schräge rechtsliegenden grünen Lorberzweig; 2 und 3: in Schwarz einen schräge linksfließenden silbernen Strom, welcher oben von einem wachsenden gekrönten silbernen Adler und unten von einem silbernen Doppelkreuze begleitet ist. Herzschild: in Roth auf drei silbernen Felsspitzen ein gekrönter goldener Greif, der in der rechten Vorderklaue eine weiße Gartenlilie hält und oben rechts von einem silbernen Sterne begleitet ist. Ursprünglich bestand das Familienwappen aus dem Herzschilde allein. Als der General Wenzel im Jahre 1813 in den Grafenstand erhoben wurde, erfolgte die Umänderung dieses Wappens in das vorbeschriebene.