BLKÖ:Vorwort (Band 48)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Trzěschtik, L. |
Nächster>>>
Trzetrzewiński, Adalbert | ||
Band: 48 (1883), ab Seite: III. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
In diesem Bande des Lexikons, welcher die Namen aus T zu Ende führt, beginnen auch die Namen auf U. Die abgeschmackte Sitte, das U und V in einen Buchstaben zu verschmelzen, die in so vielen älteren, aber auch neueren lexikalischen Werken beobachtet wird, in meinem Werke anzunehmen, konnte ich mich nicht entschließen, es wird somit das U in demselben für sich behandelt. Dagegen stellen sich mir in der so häufig wechselnden Schreibung der Namen auf Ue und Ui nicht geringe Schwierigkeiten entgegen. So z. B. findet sich der Name der Grafenfamilie Uiberacker ebenso häufig auch Ueberacker geschrieben, ein Gleiches ist bei den Namen Uechtritz, Uexküll u. s. w. der Fall.
Ich habe mich in der Schreibweise dieser Namen dafür entschieden, jene zu gebrauchen, deren sich die betreffenden Familien oder Personen zur Zeit selbst bedienen, um aber für alle Fälle den Benützern des Werkes das Finden zu erleichtern, für die andere Schreibweise auch einen Rückweis zu bringen.
In die Bearbeitung dieses Bandes fällt ein für den Herausgeber dieses Lexikons sehr schmerzliches Ereigniß. Der Factor der k. k. Hof- und Staatsdruckerei Friedrich Kreisch, unter dessen unmittelbare Obsorge seit vielen Jahren mein Lexikon gestellt war, ist in seinen besten Jahren nach langem schmerzlichen Leiden aus dem Leben geschieden. Ich [IV] kann den Benützern meines Werkes nicht die Obliegenheiten eines Druckereifactors auseinandersetzen und nur kurz andeuten, daß er das Factotum, die Seele der Abtheilung ist, welcher er vorsteht, daß Factor und Autor überhaupt in ununterbrochener Berührung sind. Es ist dies schon bei einem gewöhnlichen Werke ein für den Letzteren nicht unerhebliches Moment, nun aber erst bei einem Werke, dessen Satz bei dem polyglotten Charakter desselben und den vielen genealogischen Tafeln mit nicht gewöhnlichen Umständen verknüpft ist. Dabei hat ja der Factor nicht blos das eine Werk, sondern noch viele andere nicht minder wichtige und schwierige unter seiner Leitung. Nun hatte ich eine stattliche Reihe von Jahren Gelegenheit, die Sorgfalt und Umsicht, den Eifer, die Pünktlichkeit, die Ordnungsliebe und Verläßlichkeit des Herrn Kreisch zu erproben, und ich muß sagen, ein Beamter von solcher Tüchtigkeit, Gediegenheit und Pflichttreue ist mir in meinem Leben, in welchem ich schon mit vielen Menschen verkehrt habe, nur selten vorgekommen, ich muß gestehen, mit jedem neuen Bande wuchs meine Achtung für diesen braven zuverlässigen Beamten, und als ich die ganz unerwartete Nachricht von seinem Tode erhielt, denn wenige Tage früher hatte ich noch ein Schreiben von seiner Hand empfangen, war ich tief ergriffen und wollte es lange nicht glauben, bis die Correcturen mit den einbegleitenden Zeilen des neuen Herrn Factors mich von der traurigen Thatsache überzeugten. Ich fühle mich gedrungen, dem braven mir so werth gewordenen Manne diese wenigen Worte der Erinnerung nachzusenden und als Blume des Dankes für die unverdrossene jahrelange Hilfeleistung bei dem Drucke meines Werkes aufs Grab zu legen. Er war Factor der Druckerei und als solcher Leiter des Druckes meines Werkes, mir war er mehr, mir war er ein treuer Genosse, Helfer, Rathgeber, mir war er ein lieber, unersetzlicher Freund. Die Musteranstalt, welche solch tüchtige Kräfte heranzieht und auf dieselben mit Recht stolz sein kann, hat durch sein allzu frühes Hinscheiden gewiß einen großen Verlust erlitten.
[V] Und nun Von dem brauen Todten zurück zu den Lebenden. Da drängt es mich denn, auch mehreren Gönnern und Freunden meines Werkes, die mich durch ihre Bereitwilligkeit, Liebenswürdigkeit und Sachkenntniß in meiner Arbeit fördern, meinen warmempfundenen Dank für Alles, was sie mir Freundliches erweisen, hiermit öffentlich auszusprechen. Allen voran geht Herr Anton Gutenäcker, Bibliothekar an der königlichen Staatsbibliothek zu München, Herr Dr. H. Holland, auch in München, Herr A. J. Hammerle, Bibliothekar an der k. k. Studienbibliothek zu Salzburg, Herr Ludwig Hörmann, Custos an der k. k. Universitätsbibliothek zu Innsbruck, und Herr Dr. Anton Grassauer, Custos an der k. k. Universitätsbibliothek zu Wien. Alle die genannten Herren stehen mir, wo meine eigenen Collectaneen u. s. w. mich im Stiche lassen, mit Rath und That hilfreich zur Seite.
- Berchtesgaden,, am 7. Juli 1883.