BLKÖ:Waißnix, Ignaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Wailand, F. |
Nächster>>>
Waitzenegger, Franz Joseph | ||
Band: 52 (1885), ab Seite: 153. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Ignaz Waißnix in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 1072489147, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Huebmer [Bd. IX, S. 387] hatte mit seinen Holzknechten Leben, der Alpenjäger Singer, welcher den Wald von Raubthieren säuberte, Sicherheit und Waißnix mit seinem schlichten Gasthause einigen Comfort ins Thal gebracht. Die Reichenau wurde immer bekannter und besuchter, namentlich wallfahrteten die Wiener in das herrliche Thal. Nun gestaltete Waißnix auch seinen Thalhof zu einem Gasthause, zu welchem dann 1836 ein stattlicher Zubau und das Aufsetzen eines ersten Stockwerkes nöthig wurde. Auch die Mühle wuchs bald zu einer der ansehnlichsten des Landes heran. 1836 begründete [154] Ignaz seine privilegirte Rollgerstenerzeugung, welche gleichfalls mit jedem Jahre zunahm. Indessen ward der Gasthof immer wieder ansehnlicher erweitert und zuletzt eine prachtvolle Villa auf einem reizenden Höhenpunkt über der Schwarza an der Straße zwischen dem Thalhofe und dem Dorfe Reichenau erbaut. 1840 übergab Waißnix seinen beiden Söhnen Mischka und Alois den größten Theil seines Geschäftes. Letztere zeichneten bereits seit 1839 gemeinschaftlich sich als Firma: „Gebrüder Waißnix, Mahl- und. Sägemüller und Rollgerstenerzeuger“. Im Jahre 1849 trennten sie sich, nachdem sie früher noch auf Dr. Hebra’s Rath gemeinschaftlich ein stattliches Curhaus – Kaltwasserheil- und Molkencuranstalt – erbaut hatten, dessen Leitung später Mischka allein übernahm. Alois erhielt für seine Verdienste 1871 das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Ueber Mischka, der 1882 starb, schloß ein ihm gewidmeter Nachruf mit den Worten: „Mischka Waißnix hat den Reichthum der Familie in ausgiebigem Maße vermehrt, ohne daß man indeß sagen könnte, daß sein Vermögen just von den Zinsen, die das Wohlthun trägt, so groß geworden“. Was die Mahl- und Rollgerstefabrik betrifft, so besitzt dieselbe Niederlagen in Leoben, Trafoyach, Judenburg, Gußwerk und Neuberg; vermahlt jährlich 30.000 Metzen; hat acht Turbinen in Thätigkeit und beschäftigt zwanzig Arbeiter.
Waißnix, die Familie. Ignaz Waißnix, der Vater (geb. in der Reichenau nächst Wien am 16. Juli 1789, gest. daselbst am 14. März 1858) und seine beiden Söhne: Michael oder, wie dieser sich lieber nennen hörte, Mischka (gest. 21. September 1882), und Alois. Der Name Waißnix bleibt mit der Geschichte der seit Beginn des laufenden Jahrhunderts im stetigen Aufblühen begriffenen Sommerfrische Reichenau am Ausgange des sogenannten Höllenthales nächst Wien innig verknüpft. Ignaz, der Sohn eines Müllers, dessen Mühle im Thale Reichenau an der Schwarza stand, bekam den Schulunterricht, wie derselbe zu Anfang des Jahrhunderts dürftig genug auf dem Lande ertheilt wurde. Im Uebrigen half er bei der ländlichen Arbeit mit. Am 8. Februar 1810 führte er eine der schmucken Dirnen des Thales, die sogenannte „Pollroßtochter“, zum Altar, welche ihm im Laufe der Jahre dreizehn Kinder gebar, von denen jedoch neun vor den Eltern starben. Seine Gattin Anna brachte ihm auch den Thalhof zur Mitgift, einen einfachen Bauernhof zu den Füßen der felsigen Abhänge des Saurüssels, und Früchtenberg vor der Schlucht, genannt die „Enge“. Das Ehepaar wirthschaftete mit unermüdlicher Thätigkeit. Der berühmte Schwemmmeister- Wiener Theater-Zeitung. Redigirt von Adolph Bäuerle (Wien, kl. Fol.) 52. Jahrg., 24. März 1858, Nr. 68: „Am Grabe eines österreichischen Biedermannes“. Von Dr. F. C. Weidmann. – Wiener Salonblatt, VII. Jahrg., 1. Juli 1876, Nr. 27, S. 3. – Illustrirtes Wiener Extrablatt. II. Jahrg., 26. September 1882, Nr. 266.
- Porträts des Mischka Waißnix. 1) Im vorbenannten „Wiener Extrablatt“. – 2) Gez. von Ign. Eigner im oben genannten „Wiener Salonblatt“.