BLKÖ:Waldorf, Franz Augustin Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Waldner, Thomas
Band: 52 (1885), ab Seite: 202. (Quelle)
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Waldorf, Franz Augustin Freiherr von (Kreishauptmann von Brünn, geb. in Mähren 1707, gest. zu Brünn am 30. April 1754). Ein Sproß des cölnischen Geschlechtes Waldorf, über welches die Quellen Näheres berichten, gehört er der von Jacob abstammenden Linie an, welche, während die anderen schon den Freiherrn- und Grafentitel führten, sich noch im Ritterstand befand. Er widmete sich dem Staatsdienst in der politischen Sphäre, wurde 1736 zum Kreishauptmann in Brünn ernannt und am 1. December 1742, da er sechs Jahre in dieser Eigenschaft amtirte und sein Vater und Großvater über ein halbes Jahrhundert dem Staate gedient hatten, von der Königin Maria Theresia in den alten Herren- (böhmischen Freiherren-) Stand erhoben. Als Landrechtsbeisitzer starb er im Alter von 47 Jahren ohne Nachkommen. Seine Gattin Maria Antonie geborene Freiin von Freyenfels überlebte ihn um viele [203] Jahre. Die von ihrer Tante Maria Anna Agnes verwitweten von Nuebern ererbte Herrschaft Ingrowitz mit dem Gute Pawlowitz vererbte sie an ihre Nichte Theodora Gräfin Belcredi geborene Freiin von Freyenfels, durch welche diese Güter nunmehr an die Grafen Belcredi gelangten. Bemerkenswerth erscheint uns eine Stelle im Testamente des Freiherrn Franz August von Waldorf. Diese lautet: „Das Original-Trinkgeschirr und Kelch Martin Lutheri legire ich als eine Antiquität meinem Vetter Ignaz Grafen von Waldorf, damit er solches, so durch Abstammung conservirt, noch weiters bei der männlichen Waldorfischen Familie verwahren möchte“. Leider erfahren wir weder, wie diese Luther-Reliquien in den Besitz der Familie Waldorf gelangten, noch, da das Waldorf’sche Geschlecht bereits erloschen, wohin dieselben gekommen.