BLKÖ:Weber, Heinrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 53 (1886), ab Seite: 187. (Quelle) | |||
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Nagler schon 1819, nach Anderen erst 1826, gest. daselbst am 15. Mai 1866). Ueber diesen nicht unbedeutenden Künstler, den wir hie und da auch in magyarisirter Schreibung Veber Henrik[WS 1] finden, schweigen alle Werke über Kunst und Künstler in Oesterreich, ausgenommen Nagler, der übrigens auch nur die ganz dürftige Notiz bringt, daß Weber seine früheren Studien in Wien gemacht, 1841 aber sich zur weiteren Ausbildung nach München begeben habe. In Wien trat unser Maler schon 1838, auf der Jahresausstellung in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna, vor die Oeffentlichkeit, und zwar mit den Genrebildern: „Der Fischerknabe“ und „Toilette einer Braut“; diesen folgten außer einigen Bildnissen noch 1839 eine Volksscene: „Palmsonntag“ und 1840: „Die Kinderstube“, Während seines Aufenthaltes in München malte er auch Genrestücke und Bildnisse. Wann er in sein engeres Vaterland Ungarn zurückkehrte, wissen wir nicht, aber auf der Pesther Ausstellung 1852 erregte der noch junge Künstler mit seiner Skizze: „Feierlicher Einzug des achtzehnjährigen Königs Matthias Corvinus in Ofen 1458“ allgemeines Aufsehen. Das Bild wurde später als Nietenblatt des Pesther Kunstvereines vervielfältigt. Von Weber’s Arbeiten sind einige durch Lithographien von Marastoni, andere durch des Freiherrn Gabriel Prónay im lithographischen Institut der Brüder Arnz in Düsseldorf ausgeführtes, von Hermann Geibel in Pesth verlegtes Prachtwerk über Ungarn: „Vázlatok Magyarhon népéletéből“, d. i. Skizzen aus dem Volksleben in Ungarn (Pesth 1854) in weiteren Kreisen bekannt geworden. Von den durch J. Marastoni lithographirten Bildern nennen wir: „Gejza király fogadást tesz a váczi püspökség alapitására“, d. i. Geysa legt das Gelübde zur Gründung des Bisthums Waitzen ab; – „Hunyady János a várnai csatában“, d. i. Johann Hunyady in der Schlacht bei Varna; – „Orgyilkossági kísérlet sz. István ellen“, d. i. Mordversuch gegen den h. Stephan, König von Ungarn; – „Béla választ korona és kard közt. 1059“, d. i. Béla wählt zwischen Krone und Schwert; – „Szapáry P. boszuja“, d. i. Peter Szapáry’s Rache; sämmtliche Blätter in Folio waren auch Beilagen des Jahrganges 1862 der ungarischen illustrirten Zeitschrift „Az ország tükre“, d. i. Der Reichsspiegel, welches Blatt auch mehrere kleinere Lithographien, ob nach Zeichnungen oder Gemälden [188] Weber’s, können wir nicht bestimmen, doch scheint es nach ersteren, in der Nummer 29, dann auf S. 231 und 351 u. a. brachte. In Prónay’s Prachtwerke über Ungarn finden sich von Weber folgende Blätter: „Walachische Fuhrleute“; – „Bauerntrachten: Walachen, Ungarn, Slaven, Deutsche“; – „Die Garküche“; – „Pesther Melonenmarkt“; – „Ofener Winzerfest“; – „Erntekranz“; – „Hochzeitszug zur Trauung“, sämmtliche sieben Blätter im Farbendruck und in Kl.-Qu.-Fol. In dem gleichfalls von Prónay herausgegebenen „Ungarischen Jagdalbum“ ist Weber aber nur durch ein Pferdeporträt (in Qu.-Fol.) vertreten. Die Keil’sche „Gartenlaube“ brachte im Jahrgange 1876, S. 429, nach dem Oelgemälde von H. Weber eine „Walachische Wasserträgerin“ (Kniestück), in der xylographischen Anstalt von Walla in München trefflich in Holz geschnitten. Unser talentvoller Künstler wurde durch einen frühen Tod dahingerafft. Er war in der Composition sehr glücklich, wie auch in der Wahl seiner Vorwürfe, in denen er, obgleich vaterländische Stoffe wählend, das Magyarenthum nicht ostentativ herauskehrte. Dabei ein exacter Zeichner, krankte er nur in der Farbe an dem den meisten ungarischen Künstlern eigenen Uebel, daß er in seinen Gemälden den düstern grauen Ton vorherrschen läßt, wovon er nur in seinen Blättern, welche das Volksleben Ungarns sehr glücklich darstellen, abweicht.
18. Weber, Heinrich (Historienmaler, geb. in Pesth, nach- Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., E. A. Fleischmann, gr. 8°.) Bd. XXI, S. 188. – Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (C. M. Kertbeny) (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 12°.) S. 132.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Veber Herrik.