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BLKÖ:Wehrle, Alois

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wehrle, Marie
Band: 53 (1886), ab Seite: 247. (Quelle)
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Wehrle, Alois (k. k. Bergrath, geb. zu Kremsier in Mähren 1791, gest. in Wien am 26. November, nach Anderen erst 13. December 1835). Der Sohn eines herrschaftlichen Bauverwalters in Kremsier, widmete er sich zu Wien dem Studium der Pharmazie, erlangte aus derselben die Magisterwürde und promovirte sodann zum Doctor der Chemie. Nun dem Lehramte sich zuwendend, wirkte er kurze Zeit als Assistent, dann als außerordentlicher Professor am polytechnischen Institute in Wien und kam 1820 als Professor der Chemie, Metallurgie [248] und Mineralogie an die Bergakademie in Schemnitz, wo er durch fünfzehn Jahre, bis an seinen Tod, in verdienstlichster Weise thätig war. In seinem Fache trat er auch als Schriftsteller auf und gab Mehreres selbständig im Buchhandel und in Journalen heraus, und zwar: „Dissertatio inauguralis chemica sistens historiam acidi muriatici“ (Viennae 1819); – „Geschichte der Salzsäure oder zusammenhängende Uebersicht aller Verbindungen derselben und der verschiedenen Ansichten über ihre Bestandtheile“ (Wien 1819, Gerold, gr. 8°.); – „Lehrbuch der Probir- und Hüttenkunde, als Leitfaden für akademische Vorlesungen“ (ebd. 1834, 8°.), eine zweite Auflage in zwei Bänden Text und einem Bande Tafeln erschien nach seinem Tode (ebd. 1841); – „Ueber die Grubenwetter oder Uebersicht aller in den Gruben vorkommenden schädlichen Gasarten, die Ursache ihrer Bildung, der Mittel diese zu verhindern, die gebildeten Gasarten zu entfernen oder zu zerstören und die in denselben Verunglückten zu retten. Mit 2 Kupfertafeln und Tabellen“ (ebd. 1835, Tendier, Lex. 8°.). In Fachzeitschriften Zerstreutes, und zwar im Jahrbuch des polytechnischen Institutes: „Ueber die Anwendung des Naphtha zur Beleuchtung in Bergwerken“ [Bd. V, 1824]; in der von Baumgartner und Ettingshausen, später von Ersterem allein herausgegebenen Zeitschrift für Physik und Mathematik: „Naturhistorische und chemische Untersuchung des prismatoïden Wismuthglanzes“ [Bd. IX, 1831]; – „Amalgamation der Silbererze zu Arany-Idka“ [ebd.]; – „Ueber das Vorkommen des rhomboëdrischen und des prismatoïden Wismuthglanzes“ [ebd.] – „Ueber das Vorkommen hemiprismatischen Bleibaryts zu Retz-Bánya“ [Bd. X, 1832]; – „Analyse des prismatischen Wismuthglanzes von Retz-Bánya“ [ebenda]; – „Beschreibung der sogenannten Kupferamalgamation“ [Baumgartner’s Zeitschrift Bd. I, 1832]; – „Ueber den Gewinn des Silbers und des Kupfers auf nassem Wege“ [ebd.]; – „Ueber die Erzeugung eines dem chinesischen ganz gleichen Zinnobers“ [Bd. II, 1833]; – „Ueber den Gewinn der bei Verkohlung des Holzes in Meilern sich bildenden Essigsäure u. s. w.“ [ebd.], – „Beiträge zur genauen Kenntniß der bei Magdeburg aufgefundenen problematischen Eisenmasse“ [Bd. III, 1835]; – „Analyse einiger Meteoreisenmassen“ [ebd.]; – Untersuchungen der Mineralwässer zu Szalothya und Gestencze in Niederungarn“ [ebd.]; – „Einfache Darstellung des Selens aus selenhaltigen Eisenkiesen oder Bleiglanzen und über Scheidung des Selens vom Tellur“ [ebd.]. Schließlich sei noch bemerkt, daß Wehrle es gewesen, der den Plan zu dem seinerzeit sehr geschätzten und für Pharmaceuten unerläßlichen „Handbuch der pharmaceutischen Chemie“ von Martin S. Ehrmann [Bd. IV, S. 10] entwarf und die Herausgabe der „Oesterreichischen Zeitschrift für Pharmazie“ anregte.

Oesterreichischer Zuschauer. Herausgegeben von Ebersberg (Wien, 8°.) 1836, S. 114 [nach diesem gest. am. 26. November 1835]. – Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar 1837, Bernhard Fr. Voigt, kl. 8°.) XIII. Jahrg. (1835), 2. Theil. (S. 1288, Nr. 1347 [nach diesem gest. am 13. December 1835]. – Poggendorff (J. C.). Bibliographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1863, K. Ambros. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 1280. [nach diesem gest. 13. December 1835].