BLKÖ:Westphalen zu Fürstenberg, Katharina

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 55 (1887), ab Seite: 178. (Quelle)
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6. Katharina (geb. 2. Februar 1840), nach ihrer eigenen Unterschrift eine geborene Friedberg, nicht wie sie die und da genannt wird, Friedeberg, vermälte sich am 15. November 1864 mit dem Grafen Joseph August, der bei Fürst Franz Liechtenstein-Huszaren als Rittmeister gedient, seit 1861 aber den activen Dienst verlassen hatte. Sie gehört einer wohlhabenden und geachteten Kaufmannsfamilie in Petersburg an und zeigte in frühester Jugend ein ausgeprägtes choreographisches Talent, infolge dessen die Eltern das damals sechsjährige Kind der kaiserlichen Balletschule in St. Petersburg zur Ausbildung übergaben. Als sie zwölf Jahre alt war, brachte sie ihr Vater zu dem berühmten Balletmeister Gosselin in Paris. Mit fünfzehn Jahren erschien sie auf dem Pariser Theater im Ballet „Die Nachtwandlerin“. Dann trat sie in London zum ersten Male in „Quatre Saisons“ auf, welcher Rolle jene der „Sylphide“ und „Armide“ folgten. In Paris und London feierte sie glänzende Erfolge. Nun kam sie an die Berliner Hofbühne, wo sic in den Balleten „Des Malers Traumbild“, „Das schöne Mädchen von Gent“, „Die Weiberkur“ (in der Rolle der Gräfin) und „Die Tochter des Banditen“ einen Triumph um den andern feierte In letzterer Rolle ist sie auf dem Blatte Nr. 42 der bei Eduard Bloch in Berlin herausgegebenen Sammlung von Costumbildern in ganzer Figur dargestellt. In der Folge kam sie ans Hoftheater in St. Petersburg, von wo sie auf Gastspiele nach Deutschland ging. 1863 und 1864 tanzte sie im Hoftheater zu Wien und im čechischen Theater in Prag, im ersteren die Helena in „Robert“, und die Satanella. Bald darauf vermälte sie sich mit dem Grafen Joseph August Westphalen und verließ die Bühne, zu der sie Zeitungsnachrichten zufolge im Frühling 1867 wieder zurückkehren sollte, was jedoch nicht eingetreten zu sein scheint. Gräfin Katharina gebar ihrem Gatten, wie es aus der Stammtafel ersichtlich, bisher vier Kinder: drei Töchter und einen Sohn. [Presse, 1863, Nr. 123, im Feuilleton. – Prager Morgenpost, 1864, Nr. 141, im Feuilleton: „Ein russischer Staatsstreich“. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1867, Nr. 78, in der Rubrik: „Theater und Kunst“. – Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszuges: „Katrine Friedberg“. Gemalt von Petzhold, gest von Auguste Hüssener. In Baumgärtner’s „Leipziger Modezeitung“ (4°.).] –