Zum Inhalt springen

BLKÖ:Wetzlar, Johann Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 55 (1887), ab Seite: 190. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann von Wetzlar in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wetzlar, Johann Freiherr von|55|190|}}

2. Johann Freiherr von Wetzlar (geb. 1772, gest. in Wien 18. März 1866). Derselbe diente gleichfalls in der kaiserlichen Armee und trat als Oberlieutenant in den Ruhestand, genoß aber [191] durch Gnade des Kaisers Franz Joseph eine Zulage von 300 fl. zu seinem Pensionsetat. Er war ein Sohn Karls, des ersten Freiherrn von Wetzlar, der durch seine Armeelieferungen ein Millionär wurde, dessen Millionen jedoch infolge der Verschwendung seiner Kinder wieder verloren gingen. Ein Original oder vielmehr ein Sonderling, spielte er mehr denn zwanzig Jahre täglich durch zwei Stunden Nachmittags Solo-Whist, wobei er mit den unsichtbaren Gegnern und Partnern stritt. Seines heftigen Temperaments wegen, das ihn den Mitspielenden, gegenüber sich zuweilen vergessen ließ, soll er diesen Ausweg ergriffen und das Solo-Whist für seine Zerstreuung zu spielen begonnen haben. Die Schwester des Barons war die Mutter des Theaterdirectors Carl und einer seiner Sohne Pascha. In den Zwanziger-Jahren erscheint ein Baron Johann Wetzlar als Besitzer einer ansehnlichen und werthvollen Bildergalerie, welche in der Alservorstadt, Herrengasse Nr. 59 aufgestellt und auch für Fremde zur Besichtigung zugänglich war. Die Sammlung zählte an 200 Nummern und darunter Meister von gutem Klange, wie Alexander und Paul Veronese, Procaccini, Alexandrini, Suayers u. A. Ob der oberwähnte Oberlieutenant Johann Eigenthümer derselben gewesen, wissen wir nicht; da er schon 1772 geboren wurde, also um jene Zeit nahezu ein Fünfziger war, ist es immerhin möglich, und dürfte er sie von seinem Vater ererbt haben. –