BLKÖ:Widmann, Lazar

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Widmann, Michael
Band: 55 (1887), ab Seite: 255. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Lazar Widman in Wikidata
GND-Eintrag: 136449247, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Widmann, Lazar|55|255|}}

Widmann, Lazar (Bildhauer, geb. m Pilsen um 1700, gest. zu Beneschau 1752, nach Anderen erst 1756). Wir finden diesen Künstler auch Widdeman geschrieben. Wo und unter wem er sich zum Bildhauer, als welcher er eine nicht gemeine Geschicklichkeit besaß, herangebildet hat, ist nicht bekannt. Er arbeitete in Holz, Bein, Elfenbein, Alabaster und Stein, und finden sich seine ziemlich zahlreichen Arbeiten in den Kirchen und Schlössern des Adels in Böhmen zerstreut. Vornehmlich beschäftigte ihn auf seinen Besitzungen und in seinen Patronatskirchen der Freund und Förderer der Künste Graf Franz Wenzel von Wrtby aus Konopišt. So arbeitete Widmann 1740–1747 auf dessen Bestellung für die Pfarrkirche zu Porzitz an der Sazawa sämmtliche Altäre, die Kanzel, die Stühle und sonstiges Kirchengeräth aus Lindenholz. Bezüglich der auf dem Hochaltar dieser Kirche befindlichen Statuen des h. Johann Nepomuk und des h. Liborius [256] sei bemerkt, daß der Künstler in der Gestalt des Sünders bei letzterer sich selbst, und in dem Bettler bei ersterer Statue seinen Tischler Daniel Pilat dargestellt habe. Im Jahre 1747 meißelte Widmann den Hochaltar in der Schloßcapelle zu Konopišt, und später den Altar in der zum Patronate des Grafen Wrtby gehörigen St. Adalbertkirche zu Weipernitz im Pilsener Kreise. Auch werden in der Familie des genannten Grafen viele und darunter ganz ausgezeichnet schöne Schnitzwerke aus Alabaster und Elfenbein, welche Widmann ausführte, aufbewahrt.

Schaller (Jaroslaw a S. Josepho). Topographie des Königreichs Böhmen (Wien und Prag 1782 u. f., 8°.). Berauner Kreis, S. 156 und 169; Pilsener Kreis, S. 70.