BLKÖ:Wieczorkowski, Michael Ignaz

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 55 (1887), ab Seite: 287. (Quelle)
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Wieczorkowski, Michael Ignaz (Priester der Gesellschaft Jesu, geb. 1674, gest. in Jaroslaw am 26. Februar 1751). Ruthene von Geburt, legte er seine Studien in Lemberg zurück, wo er auch in den Orden der Gesellschaft Jesu eintrat. Nachdem er, wie es Ordenssitte ist, an verschiedenen Collegien derselben das Lehramt ausgeübt hatte, schickten ihn seine Oberen als Missionär in die Welt, und nun wanderte er als solcher, das Wort Gottes predigend, viele Jahre in den Ländern des Ostens umher, in Rußland, in der Krim, in der Moldau, in der Tatarei, Türkei und in Persien. Nach seiner Rückkehr in die Heimat lebte er mehrere Jahre als Beichtvater und Seelsorger in Lemberg und Jaroslaw, an welch letzterem Orte er hochbetagt starb. Im Druck sind von ihm erschienen: „Słonce na dźiesięć linijach albo nabożenstwo dziesięciu Poniedziałków do swiętego Ignacego“, d. i. Die zehnstrahlige Sonne oder Andacht für zehn Montage zu dem h. Ignazius (Lemberg 1715, 8°.); – Jasne promienie Imienia Jezusowego na cztery częsci wiernych Christosowych rozpuszczone“, d. i. Helle Ausstrahlung des Namens Jesu u. s. w. (ebd. 1715, 8°.); – „Breve compendium fidei catholicae a turcico textu de verbo ad verbum in latinum converso in gratiam Catholicorum nationis turcicae in Polonia versantium“ (Posen 1721, 8°.), dieses zum Gebrauche der in Polen lebenden türkischen Christen verfaßte Andachtsbuch hat er anonym herausgegeben; – „Katechizm z polskiego języka na tatarzky przełożony i tatarskie niektóre blędy zbijajacy“, d. i. Katechismus, aus dem Polnischen ins Tatarische [288] übersetzt, worin zugleich einige tatarische Irrthümer beseitigt werden (Lemberg 1727, 8°.), das Buch ist in polnischer und türkischer Sprache geschrieben, aber mit polnischen Lettern gedruckt; – „Manna duszy, albo ćwiczenie duchowne na każdy dzien roku przeklad z wloskiego“, d. i. Seelenmanna oder geistliche Uebungen auf jeden Tag des Jahres, 4 Bände (Lemberg 1731–1739, 8°.), Uebersetzung aus dem Italienischen. Wieczorkowski genoß in seiner Eigenschaft als Jesuit, als Missionär, Orientalist und gelehrter Theolog zu seiner Zeit großes Ansehen.