BLKÖ:Wiedersperger Ritter von Wiedersperg, Gustav

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wiedermann, Helene
Band: 56 (1888), ab Seite: 8. (Quelle)
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Wiedersperger Ritter von Wiedersperg, Gustav (Mitglied des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes, geb. zu Wodic in Böhmen am 10. März 1839). Der Sproß einer alten böhmischen Adelsfamilie, über welche die Quellen Näheres berichten. Welchem Zweige oder welcher Linie er angehört, läßt sich aus den uns zu Gebote stehenden Hilfsmitteln unmöglich herausfinden, denn das landgräfliche[WS 1] Gut Wodic, dessen Eigenthümer er ist, scheint erst in neuerer Zeit in den Besitz dieser Familie gelangt zu sein. Gustav erhielt seine erste Ausbildung im Elternhause von Privatlehrern, legte die Prüfungen für das Untergymnasium am Gymnasium zu Neuhaus, jene für das Obergymnasium am Kleinseitener in Prag ab. An der Hochschule daselbst wandte er sich dem Studium der Arzeneiwissenschaft zu und erlangte daraus am 22. December 1862 die Doctorwürde. 1863 und 1864 wirkte er als Assistent an der Lehrkanzel der pathologischen Anatomie, welche damals Professor Treitz innehatte, dann aber übernahm er von seinen Eltern das oberwähnte Gut Wodic, mit dessen Bewirthschaftung er sich nunmehr beschäftigte, seinem medicinischen Berufe nur insoweit treu bleibend, als er auf seinem Besitzthum und in dessen nächster Umgebung die Armenpraxis ausübt. Indessen hatte er das Vertrauen der ihn umwohnenden Landbevölkerung in solchem Grade gewonnen, daß ihn die Patznauer Bezirksvertretung bereits zum wiederholten Male zu ihrem Obmann und die landwirthschaftlichen Vereine von Tabor und Patznau zu ihrem Vorstande erwählten. Bei den Reichsrathswahlen für die Session 1878/79 wurde er am 29. Juni 1879 seitens der Landgemeinden der Taborer und Pilgramer Bezirkshauptmannschaft in das Abgeordnetenhaus entsendet. Ritter von Wiedersperger ist ein Anhänger der sogenannten staatsrechtlichen Partei in Böhmen, und diese hatte ihn auch bei den Landtagswahlen von 1878 als Candidaten des Großgrundbesitzes ausgestellt, ohne jedoch seine Wahl durchsetzen zu können.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: landräfliche.