BLKÖ:Wodiczka, Victor (Nachtrag)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 57 (1889), ab Seite: 203. (Quelle) | |||
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Wodicka, Victor (Schriftsteller, geb. auf Schloß Liechtenstein in Niederösterreich am 9. Jänner 1851). Dieses Autors wurde schon in Kürze in Bd. LI, S. 127, Nr. 8 unter der čechischen Schreibung Vodička gedacht. Hier werden die dortigen lückenhaften Notizen ergänzt. Nachdem Wodicka seine Studien beendet hatte, trat er 1871 bei der Domänendirection der österr. ungar. Staatseisenbahn als Beamter ein und ist in diesem Dienste noch zur Stunde thätig. Erst 17 Jahre alt, versuchte er sich schon als dramatischer Schriftsteller, und seiner dramatischen Märchen „Narcisse, die Blumenfee“ und „Der Ring des Gnomenkönigs“ geschah bereits Erwähnung. Später verlegte er sich auf das Gebiet der Erzählung, und sind in dieser Richtung von ihm erschienen: „Stürme im Frühling. Novelle“ (Wien 1881, Konegen) und „Der schwarze Junker. Historische Erzählung aus Oesterreichs Vergangenheit“ (1884), mit welch letzterer er einen ersten Preis errang. Sie erschien zuerst in der Zeitschrift „Die Heimat“, dann in Buchform: 1. Aufl. in der Bibliothek für „Ost und West“ 1884; 2. Aufl. in Reclam’s „Universalbibliothek“ Nr. 2388. „Der schwarze Junker“ behandelt des Ungar-Rebellen Tököly Liebesgeschichte. Wodicka’s letzte von der Kritik ungemein freundlich aufgenommene Arbeit führt den Titel: „Aus Herrn Walther’s jungen Tagen. Eine Geschichte aus Oesterreichs Vorzeit“ (Leipzig 1886), deren Held kein Geringerer ist, als der Minnesänger „Walther von der Vogelweide“, dessen Lieder Wodicka in den Text seines Buches an verschiedenen Stellen einfügt, sowie er in den darin geschilderten Persönlichkeiten eine vollkommene Eingelebtheit in die Zeit der Babenberger bekundet.
- Brümmer (Franz). Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts (Leipzig, Reclam, 12°.) S. 499. – Allgemeine Zeitung (München, 4°.) 5. Februar 1887, Beil. Nr. 36, S. 522 über sein Buch: „Aus Herrn Walther’s jungen Tagen.“