BLKÖ:Wodzicki, Johann Cantius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 209. (Quelle)
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2. Johann Cantius (geb. zu Radomyśl in Galizien 1745, gest. in Mogila 1819). Ein Sohn Peters von Wodzicki, Castellans von Biec, später von Sandec, und der Constantia Dębinska von Rawicz. Ueber die abweichenden Geburtsangaben vergleiche man Hoszowski’s unten angeführtes Werk. Seine Eltern schickten ihn nach Italien, wo er die theologischen Studien machte. 1760 trat er als Coadjutor Anton Beldowski’s, Domherrn von Krakau, in das Capitel der dortigen Kathedrale; 1775 ging er als Deputirter desselben zum Krontribunal, 1786 gemeinschaftlich mit dem Krakauer Domherrn Sebastian Sierakowski auf den Reichstag zu Proszowic, bei welcher Gelegenheit ihm König Stanislaus August den weißen Adlerorden verlieh. Schon 1760 ernannte ihn sein Oheim Bischof Michael Wodzicki als Abt von Mogila zu seinem Coadjutor. Nach dem Tode Michaels wurde Johann Cantius dessen Nachfolger in der Abtwürde. Als er 1819 im Alter von 74 Jahren das Zeitliche segnete, hatte er nahezu 60 Jahre dieselbe bekleidet, und zwar so lange wie keiner der bisherigen Aebte. Hoszowski bemerkt: daß die Abtei Mogila ein Jahreseinkommen von etwa 200.000 Gulden polnisch abgeworfen habe, Wodzicki also in der Lage gewesen sei, über große Mittel zu verfügen. Wie der Abt dieselben, ob zu wohlthätigen Zwecken, Stiftungen u. d. m. verwendete, berichtet Hoszowski nicht. Stanislaus Graf Wodzicki, Präsident des Senates der freien Stadt Krakau, Senator und königlicher Woiwode, errichtete dem Andenken seiner Familie, namentlich seines Vaters Franz (gest. 1804) und seiner Mutter Sophia geborenen Gräfin Krasińska (gest. 1813) sowie seines Oheims Johann Cantius, Abtes von Mogila, in der Krakauer Kathedrale ein Denkmal, dessen Inschrift in polnischer Sprache Hoszowski mittheilt. [Hoszowski (Konstanty). Obraz zycia i zasług Opatów Mogilskich, d. i. Gemälde des Lebens und der Verdienste der Aebte von Mogila (Krakau 1867, 4°.) S. 151. – Łętowski (Ludwik). Katalog biskupów, prałatów i kanoników krakowskich, d. i. Verzeichniß der Bischöfe, Prälaten und Domherren von Krakau (Krakau 1853, Universitätsdruckerei, 8°.) Bd. IV, S. 234. –