BLKÖ:Young, Friedrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 56. (Quelle)
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Young, Friedrich (Sänger, geb. in Oesterreich, nach Einigen in Ofen 1824 oder 1826, nach Anderen in Wien 1822, gest. zu Kennenburg nächst Eßlingen 18. Februar 1884). Ein Bruder des durch wechselvolle Schicksale bekannten Genre-, Bildniß- und Landschaftsmalers Eduard, kam er, für den Handelsstand bestimmt, in ein Großhandlungsgeschäft zu Linz, wo er mit seinem Gesange in häuslichen Kreisen, die sich dem trefflichen Sänger willig öffneten, Aufsehen erregte. In einem solchen lernte ihn der berühmte Sänger Franz Wild [Bd. LVI, S. 123] kennen, als derselbe 1848 in Linz gastirte. Dieser bewog ihn, ihm nach Wien zu folgen, dort gründliche Gesangsstudien zu machen und sich dann ganz der Bühne zu widmen. Unter der Leitung Wild’s und des Gesanglehrers Karl Kunt [Bd. XIII, S. 388] bildete sich Young’s schönes Talent auf das vortheilhafteste aus, und schon nach anderthalb Jahren, November 1849 nahm der junge Künstler einen Antrag der Direction der deutschen Bühne in Pesth an, wo er erst zweite, aber schon nach wenigen Monaten erste Partien mit glänzendem Erfolge sang. Dort blieb er bis Juli 1851, dann sang er in Frankfurt a. M. bis October genannten Jahres, wonach er auf dem großherzoglichen Hoftheater in Schwerin bis November 1852 spielte. Darauf nahm er einen sehr vortheilhaften Antrag des damals in größter Blüte stehenden ungarischen Nationaltheaters an, in welchem er bis Mai 1854 blieb. Indessen wurde er durch Gastspiele in Hamburg, Breslau [57] und anderen Theatern allgemein bekannt, und 1854 gewann ihn Dingelstedt für die damals von ihm geleitete Hofbühne in München. Von da folgte Young einer Einladung des Königs von Dänemark nach Kopenhagen, wo damals unter sehr günstigen Verhältnissen[WS 1] und als Liebling des Hofes sein Bruder, der Maler Eduard, weilte. In mehreren Hofconcerten erwarb er den höchsten Beifall. In München, wo er sich um die Mitte der Fünfziger-Jahre mit der berühmten Ballettänzerin Lucile Grahn vermälte, blieb er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand. Infolge schweren geistigen Leidens wurde er zuletzt in die Genesungsanstalt Kennenburg nächst Eßlingen gebracht, wo er auch starb.

Linzer Zeitung, 1855. Nr. 73, – Europa. Von Gustav Kühne (Leipzig, schm. 4°.) 1859, Nr. 26. – Allgemeine Zeitung, (München, 4°.) 19. Februar 1884. 2. Beilage.
Porträts. Klimt lithogr. (1859). – 2) Facsimile des Namenszuges: „Friedrich Young“. Nach der Photographie gest. N. A. Weger (Leipzig, 4°.). – 3) Facsimile des Namenszuges, darunter: königl. bayrischer Hofopernsänger. Joseph Reich fec. 1855 (Lithogr.). Gedruckt bei J. B. Kuhn in München (Fol).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Verhält-