BLKÖ:Zálka, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 109. (Quelle) | |||
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Joseph Kopácsy das ungarische Festgedicht verfaßt, mit welchem denselben das Seminar begrüßte. Dann folgten bei verschiedenen Anlässen Fest- und Jubelgedichte, so während seines Aufenthaltes im Augustineum und später im Pazmaneum zur Begrüßung des päpstlichen Nuntius Altieri und zum Namenstage des Institutsdirectors. Auch arbeitete er bereits in Wien und später in Gran an der ungarischen Kirchenzeitung „Religio“ redigirte 1849 und 1830 den „Katholikus néplap“, d. i. Das katholische Volksblatt. In der „Religio“ schrieb er Abhandlungen über kirchliche Gegenstände, so über [110] die Synoden, den Erzbischof Lucas Bánfy, den Fünfkirchener Bischof St. Maurus, über die Erziehung des h. Stephan und noch vieles Andere. 1850 übernahm er die Redaction des „Keresztény naptár“, d. i. Christlicher Kalender, welche er bis 1854 besorgte, und 1856 die Redaction des Kirchenblattes „Religio“. Anläßlich der Einweihung des Graner Domes erschien sein „Emlék könyv“, d. i. Erinnerungsbuch, historischen und religiösen Inhalts, wovon noch im nämlichen Jahre eine zweite Auslage und eine deutsche Uebersetzung herauskam. Auch ist er der Verfasser der Denkschrift: „Memoria Basilicae Strigoniensis anno 1856 die 31. Augusti consecratae, cum 4 icon.“ (Pestini 1856, schm. 4°.) und der dieselbe ergänzenden „Series chronologica Episcoporum Strigonensium“ (ib. 1856). Dann schrieb er anläßlich der 200jährigen Jubelfeier des Wallfahrtsortes Maria-Zell: „Mária-czeli utitárs a nagy-mária-czel kétszázados ünnepre 1857-diki septemb. 8ra“, d. i. Führer zur 200jährigen Jubelfeier des Wallfahrtsortes Maria-Zell, welches Werk der St. Stephan-Verein herausgab, und zu welchem der Cardinal Fürstprimas Scitovski die Kunstbeilagen spendete. Noch zwei andere diesen berühmten Wallfahrtsort betreffende Werke ließ Zálka folgen, nämlich: „Mária-czeli emlékkönyv a nép számára“, d. i. Maria Zeller Album für das Volk, mit 11 Holzschnitten und 3 Lithographien und dann: „Mária-czeli liliomok“, d. i. Maria Zeller Lilien, welches die den Wallfahrtsort betreffenden Actenstücke, einen Wegkalender, die bei der Feier gehaltenen Reden, Gedichte u. s. w. enthält. Beide Bücher sind 1857 erschienen und wurden ins Ruthenische und Slovakische übersetzt. 1860 begann er die Herausgabe des Werkes „Szentek élete“, d. i. Das Leben der Heiligen, dessen Verlag der St. Stephans-Verein übernahm. Zum Andenken daran, daß die Raaber bischöfliche Residenz im Laufe der Jahrhunderte wiederholt als Aufbewahrungsort der ungarischen Königskrone gedient, ließ der Bischof durch den Steinmetz Birkmeyer eine Denksäule aus grauem Marmor, auf welcher die ungarische Krone prangt, im Treppenhause der bischöflichen Residenz in Raab aufstellen und sie mit einer in ungarischer Sprache verfaßten Inschrift versehen, deren deutsche Uebersetzung lautet: „In dieser Burg fand ich öfter ein sicheres Asyl“.
Zálka, Johann (Bischof von Raab, geb. zu Veszkény im Oedenburger Comitat Ungarns am 17. December 1820). Nachdem er die Elementarschulen in seinem Geburtsorte beendigt hatte, bezog er das Gymnasium vorerst in Raab, dann in Oedenburg und kam, 18 Jahre alt, in das Seminar der Graner Erzdiöcese, aus welchem er in das Institut des heiligen Emmerich zu Preßburg geschickt wurde. 1839 ging er nach Tyrnau, um den philosophischen Curs zu hören, 1841 in das Pazmaneum zu Wien, wo er 1845 die theologischen Studien beschloß. Am 15. Jänner 1846 zum Priester geweiht, trat er im Februar zu Köhid-Gyarmat als Caplan in die Seelsorge, kam aber schon wenige Tage nachher in gleicher Eigenschaft nach Dorog, von wo er noch im November in die k. k. höhere Bildungsanstalt für Weltpriester zum h. Augustin in Wien berufen wurde. Nach zwei Jahren erlangte er daselbst die theologische Doctorwürde und im August 1848 die Caplanei zu St. Peter in Pesth, innere Stadt. Ende October 1849 folgte er einem Rufe als Professor der Kirchengeschichte und des Kirchenrechtes an das Seminar in Gran, wo er zu gleicher Zeit vier Jahre hindurch die Präfectenstelle versah. Am 28. Mai 1853 von Seiner Majestät dem Kaiser zum Professor der Kirchengeschichte an der Universität in Pesth ernannt, übernahm er noch im Juni desselben Jahres sein Lehramt. Von Papst Pius IX. erhielt er 1854 die Würden eines päpstlichen Hausprälaten, Thronassistenten und römischen Grafen. Dann wurde er Domherr und 1867 Bischof von Raab, welche Kirchenwürde er noch zur Stunde bekleidet. Bereits als Zögling des Graner Seminars hatte er sich auf poetischem Gebiete versucht und 1839 anläßlich der Installation des Fürstprimas- Scriptores facultatis theologicae, qui ad c. r. scientiarum universitatem Pestinensem ab ejus origine, a. 1633 ad annum 1858um operabantur (Pestini 1859, Gyurian, 8°.) p. 37. – Magyarország és a nagy világ, d. i. Ungarn und die große Welt (Pesther illustr. Zeitschrift) 1868, Nr. 2. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Zweiter, den ersten ergänzender Theil, Bd. I, S. 624; Bd. II, 2. 420.
- Porträts. 1) Marastoni Jos. 1867 (lith. 4°.) im „Haynal“. – 2) Holzschnitt nach Marastoni’s Zeichnung im „Magyarország és a nagy világ“ 1868. Nr. 2.