BLKÖ:Zöller, Philipp
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Zöllner, Philipp | ||
Band: 60 (1891), ab Seite: 230. (Quelle) | |||
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Liebig. 1860 wurde er Adjunct am pflanzenphysiologischen Institute, 1863 Honorarprofessor an der Universität München, 1864 Professor der angewandten Chemie an jener in Erlangen, 1872 in Göttingen und 1873 außerordentlicher Professor der allgemeinen und Agriculturchemie an der neu gegründeten Hochschule für Bodencultur in Wien. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften hat Zöller veröffentlicht: „Die Nährstoffe der Cerealien“ (München 1856, 8°.), gekrönte Preisschrift; – „Ergebnisse agriculturchemischer Versuche“ (Erlangen und München 1859 bis 1861, 8°.); – „Oekonomische Fortschritte“, 6 Bände (Erlangen 1867 bis 1872, 8°.), und insbesondere auf des Verfassers ausdrückliche Bestimmung hin die neunte Auflage von Liebig’s: „Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie“ (Braunschweig 1876). Zöllner ist der entschiedenste Vertreter der wissenschaftlichen Begründung der Bodencultur im Sinne Liebig’s. Insbesondere hat seine Entdeckung, daß Schwefelkohlenstoff eines der wirksamsten Desinfections- und Conservirungsmittel ist, seinerzeit viel von sich reden gemacht, vornehmlich da durch seine Verdampfung und die dadurch leicht ermöglichte Verbreitung überall hin im Luftraum die praktische Anwendung desselben ungemein erleichtert wird und das bis dahin so sehr als Conservirungsmittel gerühmte Salicyl durch an ihm [231] entdeckte gesundheitsschädliche Eigenschaften einigermaßen in Mißcredit gekommen.
Zöller, Philipp (Agriculturchemiker, geb. zu Winnweiler in der bayrischen Pfalz 1833, gest. in Wien 31. Juli 1885). Er widmete sich dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität in München und habilitirte sich 1856 an deren staatswirthschaftlicher Facultät. 1857 zum Chemiker der landwirthschaftlichen Versuchsstation daselbst ernannt, trat er als solcher in besonders nahe Beziehungen zu