BLKÖ:Zechenter, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 244. (Quelle) | |||
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Voltaire, u. zw.: „Guesclin Adelaide“ (Geklen Adelaida, 1772) von Voltaire, „Mahomet“ (a hitető Mahomet o. J.), von demselben; „Phaedra und Hippolytus“ (1775), von Racine; „Mithridates“ (1781), von demselben und „Die Horatier und Curiatier“ (1781), von Corneille. Diese Uebertragungen erschienen im Drucke, wurden aber wegen ihrer Incorrectheit von der Kritik unbarmherzig angefochten, und der Literaturhistoriker Steinacker bezeichnet Zechenter’s Schaffen als eine „Thätigkeit ohne Segen, dessen Uebersetzungen nur als Werke eines seltenen patriotischen Eifers zu erwähnen seien, der ihren Autor auch dann nicht verließ, als derselbe durch seinen amtlichen Beruf frühzeitig seinem Vaterland (er kam nach Böhmen) entrissen wurde“. Außer den vorerwähnten im Druck erschienenen Uebersetzungen vollendete er noch folgende: „Olympia“, „Sesostris“; die Lustspiele: „Die heutigen Sitten“, „Der Glücksjäger“, „Heinrich der Finkler“, dann die Uebertragung des Gedichtes aus dem Englischen: „Das Endziel des Menschen“; noch schrieb er einen Grundriß der Geschichte von Karl dem Großen bis auf unsere Zeit und gab den „Anakreon“ in, magyarischer Uebersetzung: „A magyar Anakreon, mellyet egyenessen görög, nyelvből forditott“ (Prag 1785, 8°.) heraus.
Zechenter, Anton (ungar. Schriftsteller, geb. zu Ofen um die Mitte des 18. Jahrhunderts, Todesjahr unbekannt). Ueber seine Lebensumstände wissen unsere Quellen wenig genug zu erzählen. Ein Sohn deutscher Eltern in Ofen, trat er beim kaiserlichen Kriegscommissariat in den Staatsdienst, wurde daselbst Official und kam als solcher ziemlich frühzeitig nach Böhmen, wo er im Alter von 80 Jahren zu Prag starb. Als in Ungarn in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sich eine literarische Bewegung in nationaler Richtung bemerkbar machte, die aber noch im Fahrwasser der französischen Schule (Orczy, Anyos u. A.) dahinglitt, sehen wir auch Zechenter, den wir übrigens hie und da irrig Zechentner geschrieben finden, um den Lorberkranz der Dichtung ringen, und da er denselben mit Originalwerken zu erlangen nicht im Stande war, warf er sich auf die Uebersetzung und bereicherte die magyarische Literatur mit einigen Dramen von Corneille, Racine und- Horányi (Alexius). Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Posonii 1777, A. Loewe, 8°.) pars III, p. 585. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) zweiter (den ersten ergänzender) Theil S. 379 [Beide schreiben ihn Zechentner, während ihn Steinacker und die „Bibliotheca Szecheniana“, welche uns in der Schreibung bibliographisch maßgebend erscheinen, Zechenter nennen].