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BLKÖ:Zeiler, Sebastian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zeiler, Martin
Band: 59 (1890), ab Seite: 283. (Quelle)
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2. Sebastian Zeiler, auch Zeiller und Zeller geschrieben (geb. 1683, gest. in Prag 1713). Derselbe widmete sich der Malerkunst, reiste, um sich darin auszubilden, nach Rom, wo er bei Carlo Maratti sich vervollkommnete. 1712 nach Prag zurückgekehrt, arbeitete er dort fleißig, und die Gemälde, welche von ihm bekannt sind, verrathen eine nicht geringe Kunstfertigkeit; es sind: „St Antonius von Padua“. Altarblatt zu Loretto in Prag; – „Das Bildniß des Grafen Franz Helfried Woraczyczky“, das Sartorius in Kupfer stach, und der al fresco gemalte Hochaltar von St. Jacob in Prag. Darüber besteht folgende Ueberlieferung: Während Zeiler denselben malte, wüthete die Pest in Prag, und der Künstler wurde bis zum letzten Pinselstriche von der Seuche verschont. Kaum war das Bild fertig, so erkrankte er und ward zwei Tage später als Leiche auf den Woischaner Pestkirchhof hinausgeführt. Auf seinem Leichenstein las noch Dlabacz 1792 die Inschrift: „Sebastian Zeiller, ein Maler war er, und wußte das Licht von dem Schatten zu unterscheiden. Anjetzo ist er selbst ein Schatten worden u. s. w.“ [Hammerschmied. Prodomus Gloriae Pragensis, p. 191. – Gartenlaube, herausgegeben von Ernst Keil (Leipzig, 4°.) Jahrg. 1860, S. 784: „Zeichen und Wunder aus Böhmen“ Von F. v. S.]